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Wirtschaft: Lufthansa: Das Unternehmen hebt die Gewinnerwartung an

Für die Lufthansa sind die hohen Treibstoffpreise nach Ansicht von Finanzchef Karl-Ludwig Kley zwar der "Kostentreiber des Jahres". Vor allem die hervorragende Absicherungspolitik gegen teures Kerosin sorgte aber dafür, dass die Lufthansa in den ersten neun Monaten ihren Gewinn vor Steuern um knapp 51 Prozent auf den Rekordwert von 794 Millionen Euro steigern und schon 62 Millionen Euro mehr verdienen konnte als im gesamten Geschäftsjahr 1999.

Für die Lufthansa sind die hohen Treibstoffpreise nach Ansicht von Finanzchef Karl-Ludwig Kley zwar der "Kostentreiber des Jahres". Vor allem die hervorragende Absicherungspolitik gegen teures Kerosin sorgte aber dafür, dass die Lufthansa in den ersten neun Monaten ihren Gewinn vor Steuern um knapp 51 Prozent auf den Rekordwert von 794 Millionen Euro steigern und schon 62 Millionen Euro mehr verdienen konnte als im gesamten Geschäftsjahr 1999. Für Lufthansa-Chef Jürgen Weber steht fest, dass das Jahr 2000 zu einem der besten in der Unternehmensgeschichte werden wird. "Wir haben die Chance das Rekordniveau des Jahres 1998 zu erreichen", sagte Weber am Mittwoch auf der Herbst-Pressekonferenz in Frankfurt. Die Lufthansa hebt deshalb ihre Gewinnerwartung an: Bisher hatte das Unternehmen mit einem Zuwachs von 15 Prozent beim operativen Ergebnis gerechnet. Jetzt soll es um 40 Prozent über der Vorjahreszahl liegen.

Für das Ergebnis sind die Treibstoffpreise aber bei weitem nicht alles. Weber nennt vor allem drei Gründe für das unerwartet gute Ergebnis. Das Wachstum sei in allen Feldern außergewöhnlich gewesen. "Der September war der beste Monat überhaupt, den Lufthansa seit ihrer Gründung erlebt hat." Der Verkehr über den Nordatlantik habe weiter zugelegt, die Asienkrise sei schneller überwunden worden als gedacht. Mit einer Quote von 71,9 Prozent waren die Lufthansa-Maschinen von Januar bis September so gut ausgelastet wie noch nie. In der Passage lag die Quote bei 75,2 Prozent, auf den Strecken nach Amerika und Asien sogar bei 82 Prozent. Wegen des unerwartet geringen Andranges auf die Expo erreichte die Lufthansa im innerdeutschen Verkehr dagegen nur eine Quote von 63,9 Prozent. Die Leistung der Lufthansa-Beschäftigen sei weiter gestiegen, neue Ideen seien umgesetzt worden, sagt Weber. Nicht zuletzt hebt Weber die positiven Effekte der Star Alliancemit mittlerweile 13 anderen Fluggesellschaften hervor. Die Star Alliance sei auch deshalb nützlich, weil für um bis zu 27 Prozent niedrigeren Flugpreisen führe. Entscheidende Impulse für das eigene Geschäft erhofft sich Weber auch durch die Nutzung des Internets. 200 Millionen Euro will die Gesellschaft allein in den Ausbau des Kunden-Managements stecken. "Durch die Steigerung der Online-Buchungen auf einen Anteil von 25 Prozent erwarten wir bis 2005 eine Senkung der Vertriebskosten um mehr als 100 Millionen Euro." Umgekehrt rechnet Weber mit Einsparungen beim Einkauf über das Internet von ebenfalls etwa 100 Millionen Euro pro Jahr.

Den Konzernumsatz steigerte die Lufthansa von Januar bis September um gut 20 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. In der Passage gab es ein Umsatzplus von gut 14 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, das Ergebnis stieg um fast ein Drittel auf 540 Millionen Euro. Die Logistik erhöhte den Umsatz um gut 23 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der Gewinn schoss von einer Million auf 155 Millionen Euro in die Höhe. Insgesamt flogen von Januar bis September 35,5 Millionen Passagiere mit Lufthansa, 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

ro

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