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Wirtschaft: Lufthansa: Die Airline legt ein neues Tarifangebot vor

Drei Tage nach dem ersten Pilotenstreik bei der Lufthansa hat das Unternehmen am Montag ein neues Angebot unterbreitet, um den seit Februar andauernden Tarifkonflikt zu beenden. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bezeichnete das Angebot als substanziell, äußerte sich aber wie das Unternehmen zunächst nicht zum Inhalt.

Drei Tage nach dem ersten Pilotenstreik bei der Lufthansa hat das Unternehmen am Montag ein neues Angebot unterbreitet, um den seit Februar andauernden Tarifkonflikt zu beenden. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bezeichnete das Angebot als substanziell, äußerte sich aber wie das Unternehmen zunächst nicht zum Inhalt. Das Angebot werde bewertet, sagte VC-Verhandlungsführer Michael Tarp während einer Verhandlungspause in Wiesbaden. Die Gewerkschaft hat mit einem weiteren Streik am Donnerstag gedroht, falls es nicht zu einer Einigung kommt.

Die Vereinigung Cockpit verlangt für die von ihr vertretenen 4200 Lufthansa-Piloten Gehaltsanhebungen von durchschnittlich 35 Prozent zuzüglich einer Ergebnisbeteiligung. Die Lufthansa hat diese Forderung bisher als utopisch abgelehnt. Bis zur Verhandlungsrunde am Montag, die nach dem zwölfstündigen Pilotenstreik vom vergangenen Freitag um zwei Tage vorgezogen worden war, hatte Lufthansa eine Erhöhung der Piloten-Bezüge von bis zu 17 Prozent angeboten. Vor Beginn der Verhandlungen hatten beide Seiten Hoffnungen auf eine schnelle Einigung gedämpft. VC-Sprecher Georg Fongern sagte, er rechne nicht mit einem schnellen Ergebnis. "Wenn Lufthansa ein substanzielles Angebot vorlegt, wird die Prüfung wohl etwas länger dauern." Auch die Lufthansa hat sich nach den Worten eines Firmensprechers auf mehrere Gesprächsrunden eingestellt. "Es wird so viele Runden geben, wie nötig", sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow. "Wir wollen aber so schnell wie möglich einen Abschluss", fügte er hinzu. Branchenexperten erwarten, dass sich die beiden Parteien deutlich aufeinander zu bewegen. Analysten der Deutschen Bank hatten am Freitag Gehaltszuwächse für die Piloten von etwa 27 Prozent als denkbares Ergebnis bezeichnet.

Zur Durchsetzung ihrer Forderungen hatten die Piloten am Freitag erstmals gestreikt. Durch den zwölfstündigen Ausstand waren mehr als 300 Flüge ausgefallen, rund 30 000 Passagiere waren betroffen. Finanzexperten hatten die Kosten des Streiks für die Lufthansa auf etwa 20 Millionen Mark beziffert. Für Donnerstag haben die Piloten einen 24-stündigen Streik angekündigt, falls es bis dahin nicht zu einer Einigung kommt. Die Gewerkschaft begründet ihre hohen Forderungen damit, dass die Gehälter der Lufthansa-Piloten einer Studie zufolge im Durchschnitt 30 Prozent niedriger seien als die ihrer Kollegen bei vergleichbaren Fluggesellschaften.

Am Montag setzte die Lufthansa-Aktie ihre Kurserholung fort. Nachdem das Papier zum Wochenschluss um rund fünf Prozent zugelegt hatte, legte es bis Montagnachmittag gegen den Trend des Dax erneut um drei Prozent auf 22,50 Euro zu. Händler begründeten die Kursgewinne mit der Hoffnung auf einen baldigen Abschluss und die Vermeidung weiterer Streiks.

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