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Lufthansa: Flugbegleiter sind zum Streik bereit

Gewerkschaftsmitglieder votieren mehrheitlich für einen Arbeitskampf. Offenbar gibt es aber doch noch eine Chance auf Einigung.

Berlin - Passagiere der Lufthansa müssen sich – zumindest theoretisch – auf Streiks einstellen. Eine klare Mehrheit der Mitglieder der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo sprach sich in einer Urabstimmung am Montag für einen Arbeitskampf aus. Ob die 16 000 Flugbegleiter aber tatsächlich streiken, stand bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest.

„Die Sitzung kann noch bis tief in die Nacht dauern“, hieß es bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (Ufo) am Nachmittag. Die Lufthansa wollte keine Einschätzung abgeben, wie wahrscheinlich ein Ausstand nun ist. Es seien „alle Vorkehrungen getroffen“, sagte ein Sprecher der größten deutschen Luftfahrtgesellschaft lediglich.

Die Zurückhaltung beider Seiten spricht dafür, dass eine Einigung im Tarifstreit zumindest nicht ganz ausgeschlossen wird. Bereits am Wochenende hatten sich die Parteien erneut zu Verhandlungen getroffen und Fortschritte erzielt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfahren hat. Man sei auf der Zielgeraden, erklärten am Montag mehrere mit der Sache vertraute Personen.

Die Mitglieder der kleinen Spezialgewerkschaft Ufo hatten sich bei der am Montag beendeten Urabstimmung mit 96 Prozent für einen Streik ausgesprochen, wie Ufo mitteilte. Notwendig für eine Arbeitsniederlegung auf unbestimmte Zeit wäre ein Zustimmung von 70 Prozent gewesen. Die Urabstimmung endete um 12 Uhr mittags. Die Abstimmung hatte wegen der unterschiedlichen Arbeitszeiten des Kabinenpersonals überwiegend schriftlich stattgefunden und sich über zwei Wochen erstreckt.

„Juristisch könnte Ufo nach der Urabstimmung jetzt jederzeit loslegen mit den Streiks“, sagte der Lufthansa-Sprecher. Bereits in den vergangenen Wochen hatte Ufo mit Warnstreiks Teile des Lufthansa-Flugverkehrs lahmgelegt, auch der Flugverkehr von und nach Berlin-Tegel war davon betroffen gewesen. Bei der Ufo sind nach Angaben der Gewerkschaft rund 70 Prozent der insgesamt 16 000 Stewardessen und Stewards der Lufthansa organisiert.

Die Tarifverhandlungen zwischen Konzern und Arbeitnehmern waren im Januar gescheitert. Ufo will nach früheren Angaben Einkommenserhöhungen von zusammen 15 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen. Die Lufthansa hatte vor der Annäherung ein Paket von rund zehn Prozent mehr Geld einschließlich einer Ergebnisbeteiligung bei 14 Monaten Laufzeit angeboten.pet/dpa

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