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Luftverkehr: Air Berlin geht an die Börse

Mit der Fluggesellschaft Air Berlin wagt sich erstmals in Deutschland ein Billigflieger an die Börse. Die Ausgabe der Aktien soll frisches Geld in das Unternehmen fließen lassen. Germanwings und Condor wollen im Vertrieb enger kooperieren.

Berlin (dpa) - Der Börsengang solle helfen, die Expansionsstrategie fortzusetzen, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin mit. Der Zeitpunkt des Börsengangs werde noch mit den beratenden Banken abgestimmt, auch die Höhe der angestrebten Erlöse stehe noch nicht fest, erklärte das Unternehmen. Finanzkreisen zufolge soll das Volumen mindestens eine halbe Milliarde Euro betragen. Der Börsengang könne noch im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen.

Air-Berlin-Chef Joachim Hunold sagte: «Wir sind die zweitgrößte Fluggesellschaft in Deutschland und in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gewachsen.» Die Eigentümer hätten nun die Weichen für den Börsengang gestellt: «Wenn wir im harten europäischen Wettbewerb weiter wachsen wollen, müssen wir uns auf der Kapitalseite entsprechend aufstellen.»

Air Berlin hatte im vergangenen Jahr 13,5 Millionen Passagiere und damit 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro zu. Einen Nettoergebnis nannte Air Berlin nicht. Stattdessen wurde nur ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Leasingkosten in Höhe von 153 Millionen Euro ausgewiesen.

Für das laufende Jahr zeigte sich Hunold optimistisch. So sei in den Monaten Januar und Februar ein Passagierzuwachs von mehr als zehn Prozent erreicht worden. Derzeit steuert Air Berlin mit einer Flotte von 54 Flugzeugen allein von Deutschland aus 55 Zielorte an. Im Laufe des Jahres sollen sechs weitere Flugzeuge an Air Berlin ausgeliefert werden. Das Unternehmen beschäftigt knapp 2700 Mitarbeiter, derzeit werden Hunold zufolge weitere 600 Mitarbeiter gesucht.

Unterdessen wollen die Billigflug-Gesellschaften Condor und Germanwings ihre Angebote den Kunden künftig miteinander vernetzt im Internet präsentieren. Germanwings hat ein starkes innerdeutsches Netz, Condor dagegen auch zahlreiche Fernstrecken im Angebot. Bei Germanwings stieg die Zahl der Passagiere vergangenes Jahr um 57 Prozent auf 5,5 Millionen. Der Umsatz legte um 62 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro zu, erklärte die indirekt zu rund 50 Prozent der Lufthansa gehörende Gesellschaft. Für das laufende Jahr ist ein Wachstum der Passagierzahl um mindestens 36 Prozent geplant. Condor ist die Flugtochter der Thomas Cook AG, die wiederum je zu 50 Prozent Lufthansa und KarstadtQuelle gehört. Im vergangenen Jahr zählte Condor rund 7,3 Millionen Passagiere. (tso/dpa)

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