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Wirtschaft: Lypobay-Klagen kosten Bayer bis zu 1,6 Millarden Dollar Konzern hat bisher keine Rückstellungen gebildet

Düsseldorf (bef/shf). Auf den Pharma und Chemiekonzern Bayer kommen hohe Kosten wegen möglicher Schädigungen durch das Cholesterinmittel Lipobay zu.

Düsseldorf (bef/shf). Auf den Pharma und Chemiekonzern Bayer kommen hohe Kosten wegen möglicher Schädigungen durch das Cholesterinmittel Lipobay zu. Analysten der Bankengruppe HSBC schätzten mögliche Zahlungen von Bayer auf die Höchstsumme von 1,6 Milliarden Dollar. Ihre Berechnungen stützen sich auf ein Gespräch mit einem US-Anwalt, der Lipobay-Kläger vertritt. Bayer wollte die Zahlen nicht kommentieren.

Bayer hat Lipobay im August 2001 vom Markt genommen, weil das Mittel möglicherweise starke Nebenwirkungen hat. Es wurde mit dem Tod von mehr als 100 Patienten in Verbindung gebracht. Seither ist die Zahl der Klagen gegen Bayer auf 7400 gewachsen. Nach Schätzungen des US-Anwalts Kenneth Moll könnten es bis zu 15 000 werden. In 400 Fällen hat der Konzern eigenen Angaben zufolge schon einem außergerichtlichen Vergleich zugestimmt. Im Schnitt habe Bayer bei den abgeschlossenen Vergleichen 250 000 Dollar bis 300 000 Dollar bezahlt, sagte Moll. Damit lägen die Kosten für den Konzern bislang bei 120 Millionen Dollar. Die Analysten von HSBC schlossen daraus, dass Bayer im schlimmsten Fall insgesamt 1,6 Milliarden Dollar zahlen müsse. Bislang hat Bayer keine Rückstellungen gebildet und auf seine Produktversicherung verwiesen. Die soll laut Branchenkennern eine Summe von etwa 600 Millionen Euro abdecken.

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