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Wirtschaft: M-Dax: Langfristig wenig attraktiv

Das Börsenbarometer für mittelgroße deutsche Unternehmen ist in den letzten Tagen über 4800 Punkte geklettert. Die anziehende Binnenkonjunktur und eine Flucht der Anleger in defensive Werte ist nach Meinung vieler Analysten für die Renaissance des M-Dax verantwortlich.

Das Börsenbarometer für mittelgroße deutsche Unternehmen ist in den letzten Tagen über 4800 Punkte geklettert. Die anziehende Binnenkonjunktur und eine Flucht der Anleger in defensive Werte ist nach Meinung vieler Analysten für die Renaissance des M-Dax verantwortlich. Während der große Bruder Dax seit Jahresanfang nur geringfügig zulegte, brachten es die 70 Werte des M-Dax im Durchschnitt auf rund 17 Prozent.

"Wenn man an den Aufschwung in Deutschland glaubt, dann ist der M-Dax auch weiter gefragt", prophezeit Gertrud Traud, Aktienmarktstrategin bei der Bankgesellschaft Berlin, einen weiteren Indexanstieg.

Die Gründe für den langsamen, aber stetigen Anstieg der Aktien aus der zweiten Reihe liegen für die Experten auf der Hand: In unruhigen Zeiten, wenn es an den (Wachstums-)Börsen abwärts oder unter großen Schwankungen seitwärts geht, flüchten Anleger in defensive Titel.

Für die Zukunft sind die Analysten allerdings pessimistisch. "Solange die Hochtechnologiewerte taumeln, läuft der M-Dax besser. Sobald der Neue Markt aber wieder anspringt, werden die Zeiten für den M-Dax schlechter", meint Deka-Fondsmanager Armin Ingerl. Bei der Einzelauswahl von M-Dax-Titeln empfehlen Experten ein strenges Stock-Picking: die Suche nach guten Aktien. Denn unabhängig vom Auf und Ab des Indexes werden sich einige Unternehmen besser als der Gesamtmarkt entwickeln, sind sich die Analysten sicher.

Häufig genannt wird Continental. Der Reifenhersteller habe sich zu einem Anbieter technisch komplexer Systeme rund um das Auto entwickelt. Umsatz und Ergebnis wüchsen jährlich im zweistelligen Prozentbereich. Nach Meinung der Experten dürfte in Zukunft viel Fantasie den Kurs beflügeln: Der Vorstand macht von seinem Aktienrückkaufprogramm Gebrauch. Zudem kursieren Übernahmegerüchte.

Die Verbindung zwischen Old und New Economy versucht Stinnes zu schaffen. Das Logistikunternehmen setzt auf das Internet und investiert in den Ausbau 40 Millionen Euro. Anders als bei den erheblich kleineren und im Neuen Markt notierten Konkurrenten ist Stinnes nach Meinung der Analysten krass unterbewertet. Sollte die Bahn als Partner der Stinners-Tochter Schenker gewonnen werden, könnten viele Synergieeffekte ausgeschöpft werden.

Die Bäckereikette Kamps legt bei Umsatz und Gewinn prozentual stets dreistellig zu. Zwar gelingt Vorstandschef Heiner Kamps dies nur durch ständige Akquisitionen im In- und Ausland. Doch in der stark zersplitterten Branche ist ein Ende der Zukäufe nicht abzusehen. Nach dem Kursrückgang raten unter anderen Merrill Lynch und HSBC Trinkaus zum Einstieg.

som

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