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Wirtschaft: Mac-Rechner infiziert

Apple-Betriebssystem im Visier von Kriminellen.

Hanau - Die Zeit der relativen Sicherheit könnte für Mac-Nutzer vorbei sein. Das bislang von Virenbefall weitgehend verschonte Betriebssystem von Apple ist Ziel einer infektiösen Attacke geworden. Mehr als eine halbe Million Rechner weltweit sollen nach Angaben eines russischen Antivirenexperten mit einer Schadsoftware infiziert worden sein.

Der Trojaner verbreitet sich über eine Lücke in der Programmiersprache Java vor allem durch den Besuch präparierter Webseiten. Nahezu 600 000 Apple-Rechner mit dem System Mac OS X hätten sich bereits den Trojaner Back-Door- Flashback eingefangen, teilte Doctor Web mit. Die Rechner könnten anschließend von Kriminellen zu einem Netzwerk verbunden und ferngesteuert werden. Die Infektion mit dem schon länger bekannten Trojaner soll sich innerhalb weniger Tage massenhaft ausgebreitet haben, sagte Pierre Curien, Geschäftsführer von Doctor Web Deutschland. Vor allem Rechner in den USA, Kanada und Großbritannien seien betroffen. In Deutschland liege der Anteil der Infektionen bei nur 0,4 Prozent.

„Die Zeit, in der Macs als besonders sicher galten, ist lange vorbei“, sagte Markus Hennig, Technikchef beim Sicherheitsspezialisten Sophos. „Inzwischen ist auch hier die kritische Masse erreicht, um sie für Angriffe interessant zu machen.“ Sophos hat bereits eine Antivirensoftware für Mac-Computer ins Netz gestellt, die infizierte Rechner wieder bereinigen soll, und bietet sie kostenlos zum Download an.

Den Mac-Nutzern empfehlen die Spezialisten, ein von Apple am 3. April bereitgestelltes Sicherheits-Update herunterzuladen und zu installieren, mit der die Lücke in Java geschlossen wird. dpa

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