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Wirtschaft: MAN prüft seit März Jobverlagerung

München - Der Vorstand des Maschinen- und Nutzfahrzeug-Herstellers MAN macht sich offenbar bereits seit längerer Zeit Gedanken über die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Schon bei der Aufsichtsratssitzung im März habe der Vorstand gesagt, er prüfe entsprechende Möglichkeiten, sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Lothar Pohlmann, dem Tagesspiegel.

München - Der Vorstand des Maschinen- und Nutzfahrzeug-Herstellers MAN macht sich offenbar bereits seit längerer Zeit Gedanken über die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Schon bei der Aufsichtsratssitzung im März habe der Vorstand gesagt, er prüfe entsprechende Möglichkeiten, sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Lothar Pohlmann, dem Tagesspiegel. Dagegen versuchte der Konzern am Dienstag, dem Eindruck zu widersprechen, er habe mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland gedroht. „Es gibt keine Drohung und keine Fristsetzung“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Nach Informationen des Tagesspiegel aus Unternehmenskreisen will MAN die Verlagerung von Stellen ins Ausland und den Abbau von Stellen prüfen, sofern es beim Streit um die Verlängerung der Arbeitszeit an den Standorten Augsburg und Offenbach nicht zu einer Einigung mit dem Betriebsrat und der IG Metall kommt. Nach dem Willen der Konzernleitung sollen rund 7000 Mitarbeiter der Druckmaschinen- Sparte MAN Roland und der Dieselmotoren-Sparte B&W Diesel künftig anstatt 35 Stunden 38 beziehungsweise 40 Stunden arbeiten. MAN sei im Streit um längere Arbeitszeiten um eine friedliche Lösung bemüht, sagte ein Unternehmenssprecher.

Früheren Angaben von Unternehmenschef Rudolf Rupprecht zufolge soll das Kostenthema spätestens bis zum Jahresende vom Tisch sein. Zum Jahreswechsel geht Rupprecht in den Ruhestand. Konzernbetriebsratschef Pohlmann hofft, dass der Konzern bald ein schlüssiges Gesamtkonzept für die 7000 Mitarbeiter vorlegt. „MAN muss aber erst einmal nachweisen, dass in den Bereichen Minus gemacht wird“, sagte er. Falls es zu keiner Einigung bei der Arbeitszeit kommt, geht Pohlmann eher von Personalabbau als von Stellenverlagerungen ins Ausland aus.

Nicole Adolph

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