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Wirtschaft: MAN verkauft mehr Lastwagen

Auch die Nachfrage nach Druckmaschinen zieht trotz schwacher Konjunktur wieder an / Stellenabbau geht weiter

München (nad). Nach einem verlustreichen Start ins Jahr 2002 hat der Münchener Maschinen- und Nutzfahrzeugbauer MAN im zweiten Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Den prognostizierten Gewinn wird der Maschinen- und Lastwagenbauer im laufenden Jahr nach eigener Einschätzung aber nur mit einem Kraftakt erreichen. Daher schließt MAN nicht aus, weitere Stellen zu streichen und Produktionsprogramme zu straffen. Die MAN-Aktie war am Dienstag mit einem Plus von 6,25 Prozent auf 19,39 Euro Spitzenreiter im Dax.

Trotz der weiter unbefriedigenden Konjunktur seien die Geschäfte im zweiten Quartal deutlich besser verlaufen als in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres, teilte MAN in München mit. Zwar fiel der Umsatz um vier Prozent auf 3,8 Milliarden Euro; vor Steuern verbuchte MAN aber im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Gewinnanstieg von 22 Prozent auf 78 Millionen Euro. Im ersten Quartal hatte der Konzern noch einen Verlust von 75 Millionen Euro erwirtschaftet. Beim Auftragseingang legte MAN im zweiten Quartal um vier Prozent zu.

Ausschlaggebend für das gute Abschneiden sei der Bereich Nutzfahrzeuge gewesen, der nach einem schwachen ersten Quartal wieder eine schwarze Null geschrieben habe. Dabei habe sich vor allem das Geschäft mit Lastwagen der Marke MAN positiv entwickelt. Verluste verbuchten hingegen die im Jahr 2000 übernommene britische Lkw-Tochter ERF und das Omnibusgeschäft, das die Bilanz mit einem Verlust von 21 Millionen Euro stärker als erwartet belastet hatte. Für das Omnibus-Geschäft rechnet das Management auch im gesamten Jahr mit unverändert schlechten Erlösen.

In den Sparten Maschinen- und Anlagebau, Industrielle Dienstleistungen und Dieselmotoren erzielte MAN im zweiten Quartal positive Ergebnisse. Nach einem schleppenden ersten Quartal zog auch das Druckmaschinengeschäft wieder an: Mit einem Ertrag von elf Millionen Euro im zweiten Quartal liegt es aber noch deutlich unter den Vorjahreswerten. „Dass MAN als besonders zyklischer Wert in diesem schlechten Börsenumfeld positive Bilanzzahlen vorlegt und die Aktie entsprechend reagiert, finde ich sehr ermutigend“, sagte Aktienhändler Christian Schmidt von der Helaba in Frankfurt.

Für das Gesamtjahr gab sich der Konzern zurückhaltend: MAN hatte sich vorgenommen, in diesem Jahr den Gewinn vor Steuern des Vorjahres von 213 Millionen Euro zu übertreffen. Um das zu erreichen, will MAN weitere Kosten einsparen. Dabei schließt der Konzern einen weiteren Stellenabbau nicht aus. Im Vorjahr hatte MAN den Abbau von 6000 Stellen angekündigt. Dieser sei in großen Teilen umgesetzt. Wie viele neue Stellen auf der Streichliste stehen, konnte Firmensprecher Wieland Schmitz nicht sagen. Derzeit beschäftigt MAN fast 76 000 Mitarbeiter. Im Zuge des Sparprogramms will MAN auch Investitionen drosseln, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung kürzen und Produktionsprogramme straffen.

So sollen in der Bus-Sparte die Strukturen von MAN Bus und Neoplan stärker zusammengeführt werden, ohne jedoch die Zwei-Marken-Strategie aufzugeben. In der Sparte MAN Technologie, die unter anderem die Insolvenz des Flugzeugbauers Fairchild Dornier zu spüren bekam, sei ein Restrukturierungsprogramm inklusive Stellenabbau aufgelegt worden. Bis 2003 sollen rund 300 Arbeitsplätze gestrichen werden.

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