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Wirtschaft: MAN will nicht aufstocken

Samuelsson wundert sich über Scania-Widerstand

Stockholm - Der Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN will sein umstrittenes Übernahmeangebot für den schwedischen Konkurrenten Scania nicht erhöhen. MAN-Chef Håkan Samuelsson sagte in einem Interview mit der Stockholmer Wirtschaftszeitung „Dagens Industri“: „Ich glaube nicht, dass diese Angelegenheit über den Preis entschieden wird.“ Scania und die wichtigsten schwedischen Eigner lehnen die bisherige Offerte über 10,3 Milliarden Euro als zu niedrig ab und stufen sie als feindlich ein.

Über die massive Ablehnung in Skandinavien sagte Samuelsson: „Wir wussten, dass es schwierig sein würde. Aber wir haben uns nicht vorgestellt, dass es so negativ aufgenommen würde.“ Der MAN- Chef warnte die Scania-Anteilseigner vor einer Zustimmung zu der vom eigenen Aufsichtsrat vorgeschlagenen Sonderdividende von bis zehn Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro). „Scania versucht jetzt alles, um die Ertragslage kurzfristig nach oben zu drücken, statt auf Wachstum zu setzen.“

Zu Gerüchten über ein bevorstehendes Gegenangebot von Scania sagte der schwedische Konzernchef des deutschen Unternehmens: „Solange unser Gebot läuft, kann Scania nicht bieten.“ MAN vertraue auch auf die Aussagen von VW als größtem Anteilseigner bei beiden Nutzfahrzeugherstellern. Volkswagen hatte die Unterstützung für ein Gegenangebot vorerst ausgeschlossen.

Wegen der Sperrminorität von knapp 30 Prozent für die schwedische Wallenberg-Gruppe, die das MAN-Angebot ablehnt, gelten die Chancen für einen Erfolg als gering. Die Erklärungsfrist für das Angebot läuft am 11. Dezember aus, wird aber möglicherweise verlängert. Bis zum 20. Dezember entscheidet die EU-Kommission über die Zulässigkeit eines möglichen Zusammengehens. dpa

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