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Manager: Porsche dementiert Abgang von Wiedeking

Unklarheit über die Führung bei Porsche: Laut einem Magazinbericht soll Vorstandschef Wiedeking das Unternehmen verlassen. Doch Porsche dementiert und spricht von "Mobbing".

Wendelin Wiedeking sprach gerade in Stuttgart-Zuffenhausen auf einer Betriebsversammlung, als die Wirtschaftswoche am späten Nachmittag meldete, der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Autoherstellers verlasse das Unternehmen. Schon in Kürze werde über den Nachfolger entschieden, so das Wochenmagazin auf seiner Website. Als kommissarischer Nachfolger sei ein Konzernmanager gewonnen worden, der sowohl bei Porsche als auch bei VW Führungsaufgaben gehabt habe, hieß es weiter.

Porsche wies die Meldung umgehend als falsch und konstruiert zurück: "Das ist falsch", sagte ein Sprecher zu ZEIT ONLINE, Wiedeking sei im Amt. "Das ist ein ganz hartes Dementi", so der Sprecher weiter.

Hier werde ein Medienkrieg geführt, hieß es weiter. Die Meldungen über Wiedekings Abgang wurden bei Porsche als "Mobbing" gewertet.

Schon mehrfach hatte es jüngst Berichte gegeben, Wiedeking müsse gehen. "Jetzt ist Schluss mit lustig. Es reicht", zitierte die Süddeutsche Zeitung einen VW-Verantwortlichen. Schon im Mai ging Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf Distanz zu dem Porsche-Chef, als er sagte, Wiedeking habe "zurzeit noch" sein Vertrauen.

Wiedeking ist seit Langem unter gewaltigem Druck: Porsche hatte sich bei dem 2005 gestarteten Versuch selbst überfordert, Volkswagen zu übernehmen. Der Schuldenstand des Unternehmens wird derzeit auf zehn Milliarden Euro geschätzt.

Doch weder eine Fusion noch eine Übernahme kam bisher zustande. Mittlerweile wird nur noch ein "integrierter Autokonzern" angestrebt. Porsche wäre dann die zehnte Marke im VW-Konzern. Die Gespräche dazu liegen jedoch brach, da VW-Aufsichtsratschef Piëch Volkswagens Bonität nicht aufs Spiel setzen will und zunächst eine Entschuldung von Porsche verlange. In Aufsichtsratssitzungen von VW und Porsche am 23. Juli könnten Entscheidungen fallen.

Der hoch verschuldete VW-Großaktionär arbeitet nun mit Hochdruck am Abbau eines Teils der Schulden mit Hilfe der Eigentümerfamilien. Nach Angaben aus Insider-Kreisen ist eine Kapitalerhöhung geplant. Außerdem soll das Emirat Qatar Milliarden schwere Anteile des Stuttgarter Sportwagenbauers kaufen.

Noch völlig offen ist, wie Wiedeking den Porsche-Miteigner Piëch gewinnen will, der Porsche – mit Hilfe einer prallen VW-Kasse – lieber unter seine Kontrolle bringen will. Bislang unterstützt nur der Familienstamm der Porsches Wiedeking.

Quelle: ZEIT ONLINE

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