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Wirtschaft: Manager sollen sich bescheiden

Kommission schlägt Grenze für Gehälter vor.

Frankfurt am Main/Berlin - Neuer Vorstoß in der Debatte um Managergehälter: Die Bezüge der Chefs börsennotierter deutscher Unternehmen sollen nach dem Willen der Regierungskommission für gute Unternehmensführung („Corporate Governance“) gedeckelt werden. „Es geht letztlich um klare und nachvollziehbare Vergütungsvorschläge“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller, am Dienstag. Die Kommission spricht sich dafür aus, den Gesamtbetrag der individuellen Vergütung und auch die variablen Bestandteile zu begrenzen.

Festgelegt werden sollen die Obergrenzen unternehmensspezifisch vom jeweiligen Aufsichtsrat des Konzerns – und nicht von den Aktionären, also den Eigentümern. Außerdem sollen die Kontrolleure das Verhältnis zwischen der Vorstandsvergütung und den Gehältern der Belegschaft ebenso berücksichtigen wie den Abstand der Chefgehälter zu denen der leitenden Mitarbeiter im Unternehmen.

Konkrete Vorgaben, um welchen Faktor das Vorstandsgehalt maximal über dem eines durchschnittlichen Beschäftigten liegen darf, machte die Kommission nicht. „Die Kommission empfindet sich hier mehr als Ratgeber denn als Schiedsrichter“, sagte Müller. Die Empfehlungen der Expertenrunde aus Unternehmern, Gewerkschaftern und Wissenschaftlern sind rechtlich nicht bindend, die Unternehmen müssen aber jährlich öffentlich erklären, ob sie sie befolgen.

Müller unterstrich: „Auch die Gehälter, die in der Öffentlichkeit zu Unmut geführt haben, sind mit sehr hohen Quoten von der Hauptversammlung gebilligt worden.“ Er glaube daher nicht, dass ein Gesetz daran etwas ändern werde. Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche eine Änderung des Aktienrechts beschlossen. Demnach sollen künftig die Aktionäre bei der Hauptversammlung einmal jährlich über die komplette Vergütung des Vorstands entscheiden. Die SPD setzt sich dafür ein, dass der Aufsichtsrat klare Obergrenzen setzt. dpa

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