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Wirtschaft: Mannesmann AG: Vorstandschef Klaus Esser unter Bestechungsverdacht

Für den Verdacht, dass bei der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Bestechung eine Rolle gespielt hat, sind laut "Spiegel" neue Indizien aufgetaucht. Deswegen werde die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in dieser Woche ein Ermittlungsverfahren einleiten, schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe.

Für den Verdacht, dass bei der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Bestechung eine Rolle gespielt hat, sind laut "Spiegel" neue Indizien aufgetaucht. Deswegen werde die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in dieser Woche ein Ermittlungsverfahren einleiten, schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe.

Es betreffe nicht nur den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser, sondern auch einige Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Mannesmann AG, heißt es in dem am Wochenende vorab veröffentlichten Bericht. Denn mittlerweile sei eine bisher geheim gehaltene Zahlung von sechs Millionen Mark an den früheren Aufsichtsratschef Joachim Funk bekannt geworden. Die Staatsanwälte müssten nun prüfen, ob die größte Fusion der Wirtschaftsgeschichte von Vodafone durch Zuwendungen an Mannesmann-Manager erkauft wurde - auf Kosten vieler tausend Aktionäre, berichtete "Der Spiegel" weiter.

Insgesamt hätten Esser, mehrere Vorstandskollegen und enge Mitarbeiter Abfindungen in einer Gesamthöhe von rund 100 Millionen Mark erhalten, hieß es. Esser hatte sich zunächst wochenlang gegen die Fusion mit Vodafone gewehrt - laut "Spiegel" mit Zustimmung des Aufsichtsratschefs Funk, dann aber Anfang Februar 2000 zugestimmt.

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten der Mannesmann AG habe bereits wenige Stunden nach der Einigung mit Vodafone-Chef Chris Gent über die Abfindungen entschieden. Mit den Stimmen von Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann, Aufsichtsratschef Funk und IG-Metall-Chef Klaus Zwickel habe der Ausschuss Esser zusätzlich zu einer bereits vertraglich vereinbarten Abfindung von 28 Millionen Mark eine Anerkennungsprämie von 32 Millionen zugesprochen. "Nur zwei Wochen später kamen weitere Leistungen wie ein nicht näher definiertes Aktienpaket und Abfindungen für enge Vertraute in Höhe von weiteren 32 Millionen Mark hinzu", schreibt das Blatt. Dieser Ablauf zeige nach Worten eines Ermittlers, "dass die Manager die Verhandlungen zielstrebig zum eigenen Vorteil genutzt haben". Bereits Anfang März 2000 wurde Strafanzeige gegen Esser bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erstattet. Die Entscheidung über ein Ermittlungsverfahren werde nun bis zum 20. März getroffen, so Generalstaatsanwalt Heiko Manteuffel.

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