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Wirtschaft: Mannesmann-Management lehnt weiter ab

Vodafone-Airtouch ist unter Umständen bereit, sein Angebot zur Übernahme von Mannesmann doch noch "leicht" zu verbessern. Doch Mannesmann lehnt das Angebot weiterhin als ungenügend ab.

Vodafone-Airtouch ist unter Umständen bereit, sein Angebot zur Übernahme von Mannesmann doch noch "leicht" zu verbessern. Doch Mannesmann lehnt das Angebot weiterhin als ungenügend ab. Zuvor hatte der britisch-amerikanische Mobilfunkanbieter immer wieder betont, dass es sich bei der Übernahme-Offerte vom 23. Dezember vergangenen Jahres um ein endgültiges Angebot handele. Das lautete: 53,7 Vodafone-Papiere für jede Mannesmann-Aktie und einen 47,2 prozentigen Anteil am gemeinsamen Unternehmen.

Offenbar versucht Vodafone noch einmal, die Zustimmung des Mannesmann-Managements für die Übernahme zu gewinnen. In einer am Donnerstag verbreiteten Meldung heißt es, dass Vodafone stets an einer Empfehlung an die Aktionäre von Seiten Mannesmanns zur Annahme der Offerte interessiert gewesen sei. In diesem Fall käme eine Erhöhung Angebots in Frage. Sonst könne nur ein höheres Angebot von dritter Seite Vodafone zu einer Aufstockung bewegen. "Selbst für den Fall einer Empfehlung von Mannesmann wäre Vodafone Airtouch lediglich bereit, eine leichte Verbesserung des Umtauschverhältnisses seines Umtauschangebots in Betracht zu ziehen." Nähere Angaben zur Verbesserung des Angebot wurden nicht gemacht.

Vodafone-Chef Chris Gent hatte am Vorabend in New York angekündigt, dass er den Mannesmann-Aktionären 48,9 Prozent des fusionierten Unternehmens anbieten könne, wenn das Management seine Abwehrhaltung aufgebe. Das berichtete die "Financial Times". Gent befindet sich zur Zeit auf einer Tour zu Analysten und Investoren in den USA, um sie von seinen Übernahmeplänen zu überzeugen. Am Donnerstag sagte Gent: "Wir hoffen weiterhin, dass Mannesmann in ernsthafte Verhandlungen eintreten wird, aber bis jetzt war die Position von Mannesmann vollkommen unrealistisch und ungerechtfertigt." Mannesmann-Chef Klaus Esser hält dagegen einen Anteil von 58,5 Prozent am zusammengeführten Unternehmen für gerechtfertigt. Erst auf dieser Basis sei er zu Verhandlungen bereit.

Mannesmann-Sprecher Manfred Söhnlein sagte: "Wir haben kein neues Angebot von Vodafone erhalten." Vodafone habe seine Offerte immer als endgültig bezeichnet. Zu der in Aussicht gestellten Aufstockung des Angebots sagte er: "Dies ist die Ankündigung einer marginalen Verbesserung." Mannemann werde sich erst damit befassen, wenn es etwas substanziell neues gebe.

Zu den Gerüchten, der Düsseldorfer Konzern wolle sich durch eine Verbindung mit dem französischen Mischkonzern Vivendi gegen die unerwünschte Übernahme durh Vodafone schützen, sagte Söhnlein, das beide Konzerne schon seit längerem Partner seien. So sind Vivendi (44 Prozent) und Mannesmann (15 Prozent) an der französischen Telefongesellschaft Cégétel beteiligt. Zwischen beiden Partnern würden laufend Gespräche geführt. "Es geht um eine Vertiefung der Kooperation", sagte Söhnlein. Eine mögliche Vereinbarung mit Vivendi vor dem Auslaufen der Übernahmeofferte von Vodafone am 7. Februar stelle jedoch keine Rettungsaktion im Sinne eines "weißen Ritters" dar, sondern wäre eine Zufälligkeit, hatte Esser zuvor gesagt. Analysten sagen, der Streit um Mannesmann ist weiter offen.

vis

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