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Wirtschaft: Martinsgänse

Gefrostet oder frisch – in diesem Jahr sind sie preiswerter als 2002

PREIS DER WOCHE

Ob mit Äpfeln, Pilzen oder Maroni gefüllt: Die Gans gehört seit dem Mittelalter zum Martinstag (11. November) wie der Karpfen zu Silvester. Heute werden hier zu Lande pro Jahr sechs Millionen Tiere verkauft. Im Mittelalter konnte man mit Gänsen sogar seine Zinsen bezahlen. Für alle, die ihre Schulden noch auf diese Art begleichen, gibt es eine gute Nachricht: Gänse sind billiger geworden.

„Noch vor einem Jahr kostete eine gefrorene Gans rund zwei bis drei Euro mehr“, sagt Ilse Mohr von der Zentralen Markt und Preisberichtsstelle (ZMP). Dieses Jahr sei der Kilopreis im Durchschnitt von vier auf 3,50 Euro zurückgegangen. „In einigen Geschäften gibt es Sonderangebote schon für drei Euro pro Kilo.“ Allerdings gelten diese Preise nur für rund 27000 Tonnen gefrorenes Gänsefleisch, die jährlich aus Polen und Ungarn eingeführt werden. Ein Großteil dieser Tiere stammt aus der Intensivmast.

In Deutschland werden die Gänse dagegen überwiegend in kleinen Herden gehalten. Das Angebot – rund 4000 Tonnen – ist zu klein, um den großen Bedarf zwischen Oktober und Dezember zu decken. „Dieses Jahr sind sogar noch weniger Küken geschlüpft als im Vorjahr“, sagt Mohr. Dennoch seien auch die Preise für frische deutsche Gänse im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, um gegen die Importe bestehen zu können. Sie kosten zwischen sieben und neun Euro pro Kilo. 2001 waren die Preise allerdings noch erheblich niedriger. Damals war das Angebot sehr groß, weil wegen der BSE-Krise auf dem Rindfleischmarkt viel Geflügel aus dem Ausland importiert wurde. Foto:dpa

Sören Kittel

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