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Wirtschaft: Maximal sechs Lizenzen stehen zur Verfügung - Versteigerung kann mehrere Wochen dauern

Ende Juli oder Anfang August geht es los: Dann versteigert die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post im Auftrag des Bundes die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. Frequenzen sind ein knappes Wirtschaftsgut, das nicht nur für Mobilfunkbetreiber sondern auch zum Beispiel für Radiosender oder auch die Polizei wertvoll ist.

Ende Juli oder Anfang August geht es los: Dann versteigert die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post im Auftrag des Bundes die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. Frequenzen sind ein knappes Wirtschaftsgut, das nicht nur für Mobilfunkbetreiber sondern auch zum Beispiel für Radiosender oder auch die Polizei wertvoll ist. Außerdem muss die Nutzung von Frequenzen international abgestimmt werden. Dem Bund obliegt die Frequenzhoheit in Deutschland. Und der Gesetzgeber sieht vor, dass derlei knappe Ressourcen versteigert werden. Die jetzt zu vergebenden UMTS-Lizenzen werden auf 20 Jahre erteilt.

Bevor es losgehen kann, prüft die Regulierungsbehörde die Bewerbungen, denn die Bieter müssen ihre Zuverlässigkeit für den Betrieb eines Netzes und die erforderliche Finanzkraft nachweisen. Ende Mai soll feststehen, wer mitbieten darf. Dann absolvieren je vier Vertreter jedes Bieters einen Trainingstag in der Behörde, damit keiner später sagen kann, er habe das komplizierte Verfahren nicht verstanden. In den Proberunden treten die Kandidaten gegen Mitarbeiter der Behörde an. Die sind bereits geschult, denn bei der Vergabe zusätzlicher Frequenzen für die bestehenden Mobilfunknetze wurde ebenso verfahren.

Insgesamt werden zwölf Frequenzpakete versteigert. Jeder Bieter muss mindestens zwei und darf höchstens drei Pakete ersteigern. Dementsprechend wird es am Schluss vier bis sechs Lizenznehmer geben. Niemand mag vorhersagen, ob die Versteigerung ein paar Tage oder ein paar Wochen dauern wird - in Großbritannien lief die UMTS-Auktion etwa zwei Monate. Die Versteigerung folgt dem Prinzip der Kunstauktion, sie ist nur sehr viel langsamer. Jeweils zwei Repräsentanten eines bietenden Unternehmens sitzen in einem eigenen Raum vor einem Computer und haben pro Bieterrunde die Möglichkeit, für jede der zwölf zu ersteigernden Frequenzpakete ein Gebot abzugeben. Jede Runde dauert 40 Minuten. Das Anfangsmindestgebot pro Paket beträgt 100 Millionen Mark. Der Computer ist mit dem behördlich bestellten Auktionator verbunden. Die Repräsentanten dürfen während der 40 Minuten nur Kontakt zu ihrer Firmenzentrale halten und weitere Instruktionen abwarten. Eine Kontaktaufnahme unter den konkurrierenden Bietern ist verboten. Nach jeder Bietrunde werden die Ergebnisse veröffentlicht. Neun Runden, so schätzt die Regulierungsbehörde, seien an einem Tag möglich. Die Versteigerung ist beendet, wenn keine höheren Gebote für eine Frequenz mehr eintreffen sollten.

Dann muss nur noch bezahlt werden und zwar innerhalb von vierzehn Tagen. Branchenexperten gehen von einem Preis um die 20 Milliarden Mark für eine Lizenz aus.

vis

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