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Medien: ProSiebenSat1-Verkauf möglichst noch vor Weihnachten

Die Sendergruppe ProSiebenSat1 soll offenbar für mehr als drei Milliarden Euro verkauft werden. Das Eignerkonsortium um den US-Milliardär Haim Saban will den Verkauf noch vor Weihnachten abschließen.

Düsseldorf/Hamburg - "Wir werden nicht unter drei Milliarden Euro unsere Anteile verkaufen", zitierte das "Handelsblatt" aus dem Kreis der Mehrheitsgesellschafter. Das Bieterverfahren endet am Dienstag nächster Woche. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" will das Eignerkonsortium um den US-Milliardär Haim Saban danach rasch entscheiden, um den Verkauf möglichst noch vor Weihnachten über die Bühne bringen.

Derzeit seien zwar noch nicht alle Angebote ausgearbeitet worden, zitierte das "Handelsblatt" weiter aus Verkäuferkreisen. Doch die bisherigen Offerten lägen bei über drei Milliarden Euro. Bislang bieten der Zeitung zufolge fünf Bewerber um den größten deutschen Senderkonzern. Die Bewerber haben noch bis Dienstag nächster Woche Zeit, ein endgültiges und verbindliches Angebot vorzulegen. Derzeit prüfen sie noch die Geschäftsunterlagen des Konzerns. "Der Verkäufer hat klar gemacht, dass er den Verkauf der Sendergruppe möglichst schnell klar machen möchte", bestätigten dem Blatt zufolge auch Käuferkreise.

Insgesamt vier Bewerber für PorSiebenSat1

Um ProSiebenSat1 bietet das Konsortium der Finanzinvestoren KKR und Permira, die Gruppe um Goldman Sachs, Apax und Cinven, sowie die türkische Dogan-Yayin-Gruppe. Außerdem soll es laut "Handelsblatt" noch zwei weitere Bewerber geben, deren Namen zunächst nicht bekannt wurden. Es handle sich um "strategische Investoren und Finanzinvestoren", hieß es laut "Handelsblatt" in Verhandlungskreisen.

Der türkische Mischkonzern Dogan bremste unterdessen die Erwartungen, sich im Wettrennen um ProSiebenSat1 durchsetzen zu können. "Ich schließe nicht aus, dass andere einen höheren Preis bieten können und wir dann nicht mitziehen würden", sagte Verwaltungsratschef Aydin Dogan der "FTD". Das drittgrößte Firmenkonglomerat der Türkei ist bereits mit zwei TV-Sendern und der lokalen Ausgabe der Tageszeitung "Hürriyet" im deutschen Medienmarkt vertreten.

Gespräche mit dem Kartellamt und der EU-Kommission

Einem Fehlschlag wie bei dem Scheitern des Verkaufs an den Axel Springer Verlag wollen die ProSiebenSat1-Eigner diesmal vorbeugen. Die Übernahme der Sendergruppe durch Springer war im Februar am Veto des Bundeskartellamts gescheitert. Die Wettbewerbshüter fürchteten, dass Europas größter Zeitungsverlag mit dem Deal eine zu große Werbe- und Meinungsmacht erlangt hätte. Deshalb wollten die Juristen der Verkäuferseite noch in dieser Woche Gespräche mit der EU-Kommission und dem deutschen Kartellamt führen, hieß es in der "FTD". "Diesmal machen wir unsere Hausaufgaben", wurde ein Insider zitiert.

Auch Dogan wurde wegen seines Interesses an ProSiebenSat1 bereits beim Bundeskartellamt vorstellig. Laut "FTD" will die Behörde die Beziehungen zwischen Dogan und Springer genau prüfen, sollte der türkische Konzern den Zuschlag bekommen. Springer hatte sich erst vor Kurzem mit 25 Prozent an der TV-Tochter von Dogans Mediensparte beteiligt. (tso/AFP)

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