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Mein ERSTES Geld (113): Flippern, werfen und kopieren

Ich habe als Jugendlicher leidenschaftlich gerne Flipper gespielt. Mit 14, 15 Jahren konnte ich das so gut, dass ich immer Freispiele bekommen habe – und die habe ich an die Umstehenden verkauft.

Ich habe als Jugendlicher leidenschaftlich gerne Flipper gespielt. Mit 14, 15 Jahren konnte ich das so gut, dass ich immer Freispiele bekommen habe – und die habe ich an die Umstehenden verkauft. Das war mein allererstes selbst verdientes Geld. Mein Medizinstudium in Berlin habe ich mit Handball finanziert. Ich war vier Jahre Profi bei den Füchsen, außerdem habe ich das Programmheft und den Fanshop gemacht. Für damalige Verhältnisse kam ich auf wahnsinnig viel Geld: 90 000 Mark im Jahr. Nebenbei habe ich Skripte fotokopiert. In der FU wurde jemand gesucht, der das für acht Pfennig pro Seite macht. Ich bin die ganze Stadt abgefahren, bis ich einen Copyshop gefunden habe, der nur sechs Pfennig verlangte. Ich habe Kunstdrucke verkauft, eine Sportzeitschrift gegründet und eine Werbeagentur aufgemacht. Auf alle möglichen abenteuerlichen Arten habe ich mein Geld verdient. Und irgendwann nach dem Physikum habe ich das Studium aufgegeben. Das war einfach nicht meine Welt – Unternehmer zu sein macht mir mehr Spaß.

Aufgezeichnet von Moritz Döbler.

Der Beamtensohn aus Bad Godesberg wurde von der ZVS nach Berlin geschickt und rollte nach der Wende die Außenwerbung in Ostdeutschland auf – gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Heiner Ströer.

Udo Müller[Chef des Außenwerbers Ströer]

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