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Wirtschaft: Metall-Rente für vier Millionen Arbeitnehmer

Das Altersversorgungswerk für die Metall- und Elektroindustrie soll auch anderen Branchen offen stehen. "Die Metall-Rente soll kein Exklusivangebot für Metaller bleiben", sagte IG Metall-Chef Klaus Zwickel am Montag in Frankfurt bei der Gründung des Versorgungswerks, auf das sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Anfang September geeinigt hatten.

Das Altersversorgungswerk für die Metall- und Elektroindustrie soll auch anderen Branchen offen stehen. "Die Metall-Rente soll kein Exklusivangebot für Metaller bleiben", sagte IG Metall-Chef Klaus Zwickel am Montag in Frankfurt bei der Gründung des Versorgungswerks, auf das sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Anfang September geeinigt hatten. Mit der Textil- und Bekleidungsindustrie und mit der Holz- und Kunststoffindustrie, die beide von der IG Metall vertreten werden, gebe es bereits erste Gespräche. Darüber hinaus lägen bereits zwei weitere Anfragen vor, sagte Zwickel. Das Versorgungswerk mit dem Namen "MetallRente" soll seine Sitz in Berlin haben und im ersten Quartal 2002 am Markt sein. Nach Schätzungen von IG Metall und Gesamtmetall wird es im ersten Jahr etwa 400 000 Verträge in Form von Geldanlagen in Pensionsfonds, Pensionskassen und Direktversicherungen abschließen. Nach Angaben von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser liegt das geschätzte Potenzial bei etwa vier Millionen Arbeitnehmern. Das Finanzvolumen könnte damit etwa 16 Milliarden Mark pro Jahr erreichen. Die Tarifpartner wollen das Versorgungswerk nicht selbst betreiben, sondern Finanzdienstleister damit beauftragen, die Anlagepolitik aber überwachen. Derzeit werden neun Angebote geprüft. Eine Entscheidung soll Mitte November fallen.

Nach Berechnungen der IG Metall bringt die Metall-Rente den Arbeitnehmern etwa 200 bis 300 Mark mehr monatlich als bei Abschluss eines privaten Versicherungsvertrages. Der Grund dafür liege in geringen Kosten für Verwaltung und Vertrieb. "Es lohnt sich also, die konkreten Angebote der Metall-Rente abzuwarten", sagte Zwickel. Auch Kannegiesser riet den Arbeitnehmern, das Versorgungswerk zu nutzen, weil es eine sicherere Rendite biete. Für kleinere Betriebe sei es ebenfalls attraktiv, weil sie mit der Verwaltung eines eigenen Versorgungssystems überfordert wären und ihren Beschäftigten trotzdem eine gute Altersvorsorge anbieten könnten. Im Gegensatz etwa zum Baugewerbe und zur Chemieindustrie werden sich die Arbeitgeber in der Metallindustrie nicht finanziell am Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge beteiligen.

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