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Wirtschaft: Metallbranche setzt auf private Rente

Berlin - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie wollen die private Altersvorsorge der Beschäftigten stärken und sie auf Dauer mit der betrieblichen Vorsorge verschmelzen. Die bislang von den Unternehmen gezahlten vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von gut 319 Euro pro Jahr sollen dazu ab Oktober dieses Jahres in einen privaten Altersvorsorge-Vertrag fließen, den der Staat über die Riester-Förderung steuerlich unterstützt.

Berlin - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie wollen die private Altersvorsorge der Beschäftigten stärken und sie auf Dauer mit der betrieblichen Vorsorge verschmelzen. Die bislang von den Unternehmen gezahlten vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von gut 319 Euro pro Jahr sollen dazu ab Oktober dieses Jahres in einen privaten Altersvorsorge-Vertrag fließen, den der Staat über die Riester-Förderung steuerlich unterstützt. „Das bisherige Ziel der Vermögensbildung hat sich überholt, heute geht es um die Sicherung im Alter“, sagte Karsten Tacke, Leiter der Abteilung Tarifpolitik bei Gesamtmetall, am Freitag in Berlin.

Die neue Vorsorgeregelung ist Teil des Tarifpaketes, auf das sich Gesamtmetall und IG Metall Ende April geeinigt hatten. Der Abschluss in Nordrhein-Westfalen, den derzeit andere Tarifbezirke übernehmen, sieht Lohnsteigerungen von drei Prozent sowie Einmalzahlungen vor. Ein weiterer Bestandteil ist die Einführung des Rentenbausteins. Die 319 Euro dafür werden nur gezahlt, wenn der Arbeitnehmer sie in einen Vorsorgevertrag steckt. Dafür soll es auch attraktive Gruppenkonditionen beim Metall-Vorsorgewerk Metallrente geben. Für Unternehmen, die bei ihrem bisherigen Vorsorgemodell bleiben wollen, gibt es eine Öffnungsklausel.

Der Weg über die private Vorsorge biete eine Reihe von Vorteilen, sagte Tacke. So sei man etwa gewappnet, wenn womöglich ab 2008 Sozialversicherungsbeiträge auf das Geld fällig werden, das der Betrieb für die Arbeitnehmer anlegt (Entgeltumwandlung). Ein solcher Schritt, den die Regierung derzeit diskutiert, würde die betriebliche Altersvorsorge auf einen Schlag unattraktiver machen. Schon jetzt könne die Entgeltumwandlung durch das neue Instrument mit der privaten Vorsorge verschmolzen werden. „Unser System ist zukunftssicher“, sagte Tacke. Zudem seien die privaten Verträge für die Arbeitgeber mit geringerem Verwaltungsaufwand verbunden als die bislang übliche betriebliche Vorsorge.

Derweil hat die Kritik vieler Gesamtmetall-Firmen am Tarifabschluss kaum zu Austritten aus dem Verband geführt. Derzeit seien es lediglich vier Unternehmen, sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführerin Heike Maria Kunstmann. Gesamtmetall hat rund 4800 Mitglieder. brö

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