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Wirtschaft: Metro streicht die Dividende

Börsengang in Russland geplant.

Köln - Der zuletzt verlustreiche Handelskonzern Metro will mit Zuwächsen im Weihnachtsgeschäft und einem möglichen Börsengang in Russland das Ruder herumreißen. Von Oktober bis in die ersten Dezemberwochen hinein habe der Konzern mit Töchtern wie Media-Saturn und Kaufhof eine „spürbare Umsatzverbesserung“ verzeichnet, sagte Metro- Chef Olaf Koch am Donnerstag.

Die Aktionäre können für das laufende Jahr 2013/14 auch wieder auf eine Dividende hoffen. An der Börse kamen die Pläne gut an – Metro-Aktien legten deutlich zu. „Wir sind heute zwar schon erheblich besser als noch vor einem Jahr – aber bei Weitem noch nicht dort, wo wir hinmüssen“, räumte Koch ein. Der seit zwei Jahren amtierende Metro-Chef musste im Rumpfgeschäftsjahr 2013 einen Verlust von 71 Millionen Euro verbuchen, eine Dividende legte er seinen Aktionären deshalb nicht unter den Weihnachtsbaum. Im operativen Geschäft kann Koch zwar auf höhere Ergebnisbeiträge verweisen, doch drücken die Kosten des Umbaus, der starke Euro und die Praktiker-Pleite auf die Bilanz. Die Insolvenz der Baumarktkette zwang Koch, gewinnmindernde Rückstellungen zu bilden, denn Metro ist Vermieter zahlreicher Praktiker-Märkte.

Beim einstigen Sorgenkind Media-Saturn gelang es Koch bereits in den ersten neun Monaten 2013, den Umsatz anzukurbeln. Europas größte Elektrohandelskette verbuche auch steigende Erlöse aus dem Online-Geschäft, das lange vernachlässigt worden sei, sagte Koch.

Im Frühjahr könnte der Konzern mit einem milliardenschweren Börsengang eines Teils seines russischen Großmarktgeschäfts Kasse machen. Metro wolle im ersten Halbjahr 2014 über den Börsengang entscheiden, sagte Koch.

Koch hat zudem noch eine andere Tochter ins Schaufenster gestellt: Der Warenhauskonzern Kaufhof habe langfristig keine Zukunft unter dem Dach der Metro. Nach dem Einstieg des Investors René Benko ins operative Geschäft des Konkurrenten Karstadt war in der Branche immer wieder über eine Warenhaus-Allianz spekuliert worden. Benko hatte bereits in der Vergangenheit vergeblich versucht, Kaufhof zu übernehmen. Aktuell habe der österreichische Investor aber nicht erneut angeklopft, versicherte Koch. rtr

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