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Wirtschaft: Metro will in einem schwachen Markt wachsen

KÖLN (rv/HB). Die Kölner Metro AG hat es offensichtlich geschafft, die größte Sorge der Kleinaktionäre - das Unternehmen könnte undurchsichtig bleiben - zu zerstreuen.

KÖLN (rv/HB). Die Kölner Metro AG hat es offensichtlich geschafft, die größte Sorge der Kleinaktionäre - das Unternehmen könnte undurchsichtig bleiben - zu zerstreuen. So lobten die Aktionärssprecher bei der gestrigen Hauptversammlung ausdrücklich, daß sich der Konzern in punkto Transparenz und Kapitalmarktinformationen deutlich verbessert hat. "Die Strukturen sind neu und übersichtlich", lobte der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). "Ich bin zuversichtlich, daß die Metro AG in ihrem neuen Zuschnitt ein erhebliches Potential hat", beurteilte er die Ende 1998 vollzogene Bereinigung des Portfolios und die damit verbundene Konzentration des Handelskonzerns auf vier Geschäftsfelder.Davon erhoffen sich die Aktionäre vor allem eine Dynamisierung des Aktienkurses. Kritisch beurteilen die Anteilseigner dagegen die Entwicklung der Baumarkt-Tochter Praktiker, die seit Jahren vor sich hindümpelt. Ihr Geschäftsergebnis ging 1998 um 34 Prozent auf 53,7 Mill. DM zurück, und auch für 1999 kündigte Vorstandssprecher Hans-Joachim Körber einen weiteren Ergebnisrückgang als Folge der konzeptionellen Neuausrichtung an. Der Verkauf dieser Sparte wäre aber sicher die schlechteste Lösung, meinte der Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS). "Metro steht zu Pratiker", zerstreute Körber denn auch diese Befürchtung: "Ich glaube, daß wir die Entwicklung bei Praktiker wenden können." So wurde ein neuer Vorstand installiert, ein neues Konzept ausgearbeitet und die Expansion im Inland heruntergefahren. Die Anregung, die Kleinaktionäre der Praktiker AG auszukaufen, wenn sich der Kurs der Baumarktaktie wieder erhohlt hat, wollte Körber dagegen nicht aufgreifen. Sehr am Herzen lag den Metro-Aktionären die Kursentwicklung der Vorzugsaktien. Ihre Anregung: Die Mehrdividende für die Vorzüge sollte dynamisiert werden, damit sich deren Kurs an den der Stammaktien annähere. Damit würden Vorzugsaktien attraktiver und Kapitalerhöhungen in Zukunft erleichtet.In seinem Ausblick auf das Jahr 1999 geht Körber von einer weiterhin schwachen Nachfrage in Deutschland und einer Wachstumsdelle in den wichtigen europäischen Ländern für sein Handelsunternehmen aus. Doch auch in diesem Umfeld will die Metro AG "ihren Weg profitablen Wachstums fortsetzen" und eine weitere Ergebnisverbesserung erreichen, die vor allem von den Cash & Carry-Märkten und der Media/Saturn-Gruppe getragen werden. Die Warenhäuser profitieren von dem Verkauf der Verlustbringer (Kaufhalle) an die Divaco und vom Galeria-Konzept.

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