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Milliarden-Einkauf: Bauer-Verlag schluckt britische Medien

Die Hamburger Verlagsgruppe zieht es immer mehr ins Ausland: Für ein Paket von Radiostationen und Zeitschriften in Großbritannien haben die Deutschen jetzt über eine Milliarde Euro auf den Tisch gelegt.

Die Bauer-Verlagsgruppe ("InTouch", "TV Movie", "Bravo") will die Publikumszeitschriften und Radiosender des britischen Medienkonzerns Emap für rund 1,14 Milliarden britische Pfund (1,58 Mrd Euro) übernehmen. Das teilte Emap in London mit, die den Verkauf ihrer beiden Sparten mit Veränderungen im Geschäfts- und Beteiligungsbereich begründete. Emap hatte diesen Prozess im Juli 2007 angestoßen.

"Die geplante Übernahme von Emap würde sich in unsere Strategie einfügen, die Expansion der Verlagsgruppe im Ausland weiter voranzutreiben", teilte Verleger Heinz Bauer in Hamburg mit. Eine erste wichtige Hürde der Übernahme dieser beiden Sparten sei genommen, allerdings müsse noch die Zustimmung der Emap-Anteilseigner abgewartet werden.

Bauer seit 20 Jahren in Großbritannien

Die Bauer Verlagsgruppe ist in Großbritannien seit 20 Jahren präsent und etablierte zunächst die Frauenzeitschrift "Bella". In diesem Segment besetzt der Verlag nach seinen Angaben ein Fünftel des britischen Marktes, fast ein Drittel haben Programmblätter erobert. Mehr als ein Dutzend Rätselhefte runden das Angebot ab. Nun kommen von Emap populäre Unterhaltungsmagazine wie "Grazia" und der Männertitel "FHM" hinzu, aber auch Spezialtitel unter anderem über Vogelkunde, Mutterschaft, Golf, Angeln und Pferde. Mehr als 30 Radiostationen sowie TV-Programme und Online-Auftritte ergänzen dieses Portfolio.

Insgesamt publiziert Bauer 166 Zeitschriften in 14 Ländern und erzielt damit einen Umsatz von rund 1,76 Milliarden Euro. Davon kamen zuletzt mehr als 700 Millionen Euro aus dem Ausland. In der nächsten Woche will der Familienunternehmer - Heinz Bauer leitet den Verlag in vierter Generation - in Hamburg die neuen Geschäftszahlen und Details zu der Übernahme präsentieren. Die Gruppe beschäftigt fast 4000 Mitarbeiter in Deutschland und rund 2600 Mitarbeiter im Ausland. (ho/dpa)

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