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Wirtschaft: Mit Verspätung aufs Parkett

Von Bernd Hops Es hätte so schön sein können für Bahnchef Hartmut Mehdorn. Er wollte schon 2005 das erreichen, was seine Vorgänger beim Staatskonzern nicht geschafft haben: die Bahnreform an ihr Ziel bringen und das Unternehmen an die Börse.

Von Bernd Hops

Es hätte so schön sein können für Bahnchef Hartmut Mehdorn. Er wollte schon 2005 das erreichen, was seine Vorgänger beim Staatskonzern nicht geschafft haben: die Bahnreform an ihr Ziel bringen und das Unternehmen an die Börse. Daraus wird zu dem Zeitpunkt nichts werden. Kaum ein Verkehrspolitiker bei RotGrün fühlt sich noch an die Ziele im Koalitionsvertrag buchstabengetreu gebunden. Das Ziel Börsengang bleibt zwar. Aber nicht mehr in dieser Legislaturperiode.

Die Diskussion der vergangenen Tage über fehlende Investitionsmittel der Bahn hat wieder gezeigt, dass der Konzern noch lange kein normales Unternehmen ist. Die Konzernführung hängt weiter stark von der Politik ab. Die fordert zwar keine Mitsprache im operativen Geschäft – aber beim Schienennetz. Und hier sind noch längst nicht alle Fragen geklärt. Vor allem dann nicht, wenn die Koalition Mehdorn tatsächlich nachgeben und die Bahn samt Netz an die Börse bringen will. Was passiert dann mit den Strecken? Darf der Bund als wichtigster Investor auch nach dem Börsengang auf die Nutzung Einfluss nehmen? Die Klärung der Fragen kann dauern.

Zurzeit hat Rot-Grün andere Sorgen. Das zeigt auch das Schicksal der Novelle des Allgemeinen Eisenbahngesetzes. Die sollte eigentlich im vergangenen Frühjahr kommen, jetzt vielleicht im kommenden Jahr. Etwas Hoffnung bleibt Mehdorn. Sein Vertrag läuft bis Ende 2008. Villeicht kann er wenigstens am Ende seiner Karriere einen Börsengang feiern. Doch auch dann wird die Bahn stark vom Staat beeinflusst werden – so lange, wie der Staat jedes Jahr Milliarden überweisen muss.

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