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Wirtschaft: Mitsubishi: Verlust noch größer als befürchtet

Der angeschlagene japanische Daimler-Chrysler-Partner Mitsubishi Motors rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2000 / 2001 (31. März) mit einem doppelt so hohen Verlust als bislang erwartet.

Der angeschlagene japanische Daimler-Chrysler-Partner Mitsubishi Motors rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2000 / 2001 (31. März) mit einem doppelt so hohen Verlust als bislang erwartet. Grund sei der gesunkene Pkw-Absatz im Inland sowie Kosten für Umstrukturierungen und eine massive Rückrufaktion. Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, wird ein Gruppenverlust von netto 270 Milliarden Yen (4,7 Milliarden Mark) erwartet; im November lag der geschätzte Fehlbetrag noch bei 140 Milliarden Yen. Die Umsatzerwartung wurde auf 3,3 nach 3,4 Billionen Yen zurückgenommen. Mitsubishi Motors, an der Daimler-Chrysler zu 34 Prozent beteiligt ist, hatte vor vier Wochen einen Sanierungsplan vorgelegt und will im Geschäftsjahr 2001 aus der Verlustzone fahren. Wie Mitsubishi-Präsident Takashi Sonobe und sein deutscher Vize Rolf Eckrodt dazu am Mittwoch näher erläuterten, sollen allein in dem am 1. April beginnenden Geschäftsjahr 60 Milliarden Yen Materialkosten und mindestens 40 Milliarden Yen Fixkosten eingespart werden. So werden bis Ende des Geschäftsjahres 2003 rund 9500 Stellen gestrichen, mehr als 4000 bei Mitsubishi und mehr als 5000 bei In- und Auslandstöchtern. Allein 2001 dürften 2400 Stellen wegfallen. Zudem wurde eine Umstrukturierung des Managements vorgenommen.

Als erster Schritt einer Reduzierung der Produktionskapazitäten um mindestens 20 Prozent wird Mitsubishi Ende September sein ältestes Werk schließen. Den zusammen mit Daimler-Chrysler entwickelten Kleinwagen namens "Z-Car" werde Mitsubishi in seinem Werk Okazaki in der japanischen Provinz Aichi bauen, hieß es. Für den Inlandsmarkt kündigten Sonobe und Eckrodt für Juni ein neues Freizeitauto sowie für Herbst einen Kleinwagen an. Mitsubishi hatte durch einen Rückruf-Skandal für Schlagzeilen gesorgt, als der Konzern gestand, Jahrzehnte lang Mängel an Fahrzeugen vertuscht zu haben. Insgesamt 1,5 Millionen Fahrzeuge seien in die Werkstätten gerufen worden. Sonobe sagte am Mittwoch, dass es keine Anzeichen für Änderungen in der Nutzfahrzeug-Allianz mit dem schwedischen Hersteller Volvo gebe. Eckrodt deutete indes die Möglichkeit an, in der Zukunft über eine Auflösung dieser Allianz nachzudenken. Bisher beschränkt sich die Partnerschaft mit Daimler-Chrysler nur auf Pkw.

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