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Mobilfunk: Vodafone schockt die Börse

Die sich abschwächende Weltkonjunktur trifft nun auch Vodafone. Der nach Umsatz weltgrößte Mobilfunkkonzern korrigierte am Dienstag in London überraschend seine Prognose nach unten – und sorgte so für einen Absturz der Aktie.

Angesichts der schwieriger werdenden Bedingungen erwarte man nun einen Umsatz am unteren Ende der bisher anvisierten Spanne, sagte Konzernchef Arun Sarin. Vodafone wollte ursprünglich im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) 39,8 bis 40,7 Milliarden Pfund (50 bis 51 Milliarden Euro) erlösen. Durch weitere Einsparungen soll das Ziel eines operativen Ergebnisses zwischen 11,0 und 11,5 Milliarden Pfund dennoch erreicht werden. Im abgelaufenen Quartal hatte der Umsatz mit 9,8 Milliarden Pfund im Rahmen der Erwartungen gelegen.

Das aber beruhigte die schockierte Börse nicht: Die Aktie brach in London um 15 Prozent ein, der Börsenwert des Unternehmens schmolz dabei um rund 14 Milliarden Euro. In Frankfurt notierte das Papier am Abend bei 1,64 Euro (minus 13,7 Prozent).

In Deutschland ist Vodafone nach T-Mobile der zweitgrößte Mobilfunkanbieter. Hier konnten die Briten im abgelaufenen Quartal zwar 883 000 neue Kunden hinzugewinnen (auf insgesamt 35,3 Millionen), der Umsatz im deutschen Mobilfunkservice ging aber weiter zurück. Er sank im Quartal um 1,9 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro. Noch sei der Umsatz regulierungsbedingt leicht rückläufig, sagte Deutschland-Chef Friedrich Joussen. Die Bundesnetzagentur und die EU hatten Preissenkungen etwa bei Auslandsgesprächen verordnet, die allen Mobilfunkanbietern zu schaffen machen. Nun sei aber eine Trendwende erreicht, sagte Joussen. Als Wachstumsfelder sieht er neue Datendienste auf Basis der schnellen Übertragungstechnik UMTS und Festnetzprodukte. Derzeit integriert Vodafone die Festnetztochter Arcor, die inzwischen auf 2,7 Millionen DSL-Kunden kommt (plus 128 000). Interesse bekundete Joussen am DSL-Geschäft des Konkurrenten Freenet. Allerdings müsse der Preis stimmen. vis

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