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Wirtschaft: Motorola: Kurs zeitweilig unter Druck

Der amerikanische Handy- und Chiphersteller Motorola Inc. hat im ersten Quartal 2001 den ersten operativen Quartalsverlust seit 1985 verbucht und die Wall Street enttäuscht.

Der amerikanische Handy- und Chiphersteller Motorola Inc. hat im ersten Quartal 2001 den ersten operativen Quartalsverlust seit 1985 verbucht und die Wall Street enttäuscht. Motorala hatte in der jüngsten Vergangenheit bereits Gewinnwarnungen herausgegeben und die Streichung von 22 000 Stellen angekündigt. Deshalb wurde an der Börse für das erste Quartal des laufenden Jahres mit einem operativen Verlust von sieben Cents je Aktie gerechnet. Die Zahlen, die Motorola-Chef Christopher B. Galvin. am Dienstagabend nach Börsenschluss vorlegte, fielen jedoch noch schlechter aus als befürchtet.

Motorola erlitt im ersten Quartal 2001 einen operativen Verlust von 206 Millionen Dollar oder neun Cents je Aktie gegenüber einem Gewinn von 481 Millionen Dollar oder 21 Cents je Aktie in der Vorjahresvergleichszeit. Berücksichtigt man Sonderfaktoren, dann fielen sogar rote Zahlen von 533 Millionen Dollar an, gegenüber einem Nettogewinn von 448 Millionen Dollar im ersten Quartal 2000. Der Umsatz schrumpfte um elf Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar.

Die Motorola-Aktien, die in den vergangenen 12 Monaten zeitweise mit 52,65 Dollar notiert hatten, fielen im nachbörslichen Handel in New York von 13 Dollar auf 12 Dollar. In Frankfurt (Main) wurde das Papier am Mittwochnachmittag mit 14,20 Euro notiert. Hier hatte das 12-Monats-Hoch bei 45 Euro gelegen.

Das Geschäft hat sich nicht nur in Nord- und Südamerika verschlechtert. Auch in Asien und Europa hat Motorola erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. "Der anhaltende Abschwung der US-Wirtschaft beginnt, auf den Rest der Welt überzugreifen", sagte Galvin. "Der schwer betroffene Hochtechnologiesektor befindet sich bereits in einer Rezession", betonte er.

Im Einzelnen hat Motorola im ersten Quartal 2001 bei Handys einen drastischen Umsatzrückgang von 29 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar verbucht. Der Auftragseingang fiel gegenüber der Vorjahresvergleichszeit um zehn Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Es gab einen Betriebsverlust von 402 Millionen Dollar gegenüber einem Gewinn von 53 Millionen Dollar. Der Handy-Verkauf in Nord- und Südamerika war im ersten Quartal niedriger. In Europa gab es erhebliche Umsatzrückschläge und Einbußen beim Auftragseingang. Der Umsatzrückgang wird unter anderem auf eine Sättigung im Markt für Mobiltelefone zurückgeführt. So gibt es kaum noch Erstkäufer für die Geräte. Und beim Kauf von Mobiltelefonen mit der neuen GPRS-Technik halten sich die Kunden angesichts der Konjunkturschwäche in den USA spürbar zurück. Im Halbleiter-Bereich fiel der Umsatz um 22 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar, und der Auftragseingang brach um 47 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar ein. Es fiel ein operativer Verlust von 131 Millionen Dollar an gegenüber einem Gewinn von 128 Millionen Dollar im ersten Quartal 2000. Motorola verwies auf den starken Abschwung der globalen Chip-Branche.

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