zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Nahost: Hohe Ölpreise gefährden Erholung der Wirtschaft

Die Ölpreise entwickeln sich zu einer ernsten Gefahr für den Aufschwung der Weltwirtschaft. Volkswirte warnen, dass die starke Verteuerung des Rohstoffs die konjunkturelle Erholung zunichte machen könnte.

Die Ölpreise entwickeln sich zu einer ernsten Gefahr für den Aufschwung der Weltwirtschaft. Volkswirte warnen, dass die starke Verteuerung des Rohstoffs die konjunkturelle Erholung zunichte machen könnte. Seit Januar ist der Preis für ein 159-Liter-Fass der Ölsorte Brent von rund 17 auf mehr als 25 Dollar geklettert. Über Ostern sprang er angesichts der Eskalation in Israel um weitere 3,6 Prozent auf 27,25 Dollar. Falls die USA den Irak angreifen, könnte der Preis sogar über 30 Dollar steigen, fürchten Ökonomen.

Zum Thema Online Spezial: Nahost Fotostrecke: Nahost zwischen Krieg und Friedensplänen Die Investmentbank UBS Warburg nennt teures Öl eines der größten Risiken für den Aufschwung. In jüngster Zeit mehren sich die Zeichen, dass die Weltwirtschaft zügiger als bisher erwartet an Fahrt gewinnt: Etliche Banken haben ihre Wachstumsprognosen erhöht und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht deutliche Erholungstendenzen. Das liegt vor allem daran, dass sich die US-Wirtschaft schneller als befürchtet von den Anschlägen des 11. September erholt. Auch in der Euro-Zone weisen Stimmungsindikatoren nach oben. Selbst für Japan besteht vorsichtiger Optimismus.

Teures Öl könnte die Hoffnungen durchkreuzen. "Ölpreise jenseits der 30-Dollar-Grenze haben negative Auswirkungen auf die Konjunktur", sagte Bundeswirtschaftsminister Werner Müller dem Handelsblatt. Verteuert sich Öl um zehn Dollar, kostet das die Industriestaaten einen halben Prozentpunkt Wachstum, so die OECD. Schon heute liegt der Ölpreis über der oberen Grenze von 25 Dollar, die der Sachverständigenrat (SVR) im Herbst seiner Prognose zu Grunde gelegt hat. "Teures Öl ist ein Risiko, das wir so damals nicht gesehen haben", sagt SVR-Generalsekretär Jens Weidmann. Noch sieht er aber keinen Grund, von den vorausgesagten 0,7 Prozent BIP-Plus abzurücken. Auch die Bundesregierung hält an ihrer Prognose von etwa 0,75 Prozent Wachstum fest. "Der momentane Ölpreis wird den beginnenden Aufschwung in Deutschland nicht bremsen", sagt Minister Müller. Es sei fraglich, ob sich der Preis länger auf dem aktuellen Niveau halte. Das hänge vom Nahen Osten ab.

HB

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false