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Wirtschaft: Nahtloser Sonnenbrand

Die Zeit der weißen Popos ist vorbei: Das neue Material „TanThru“ lässt die Sonne durch

Es klingt wie Zauberei: Man trägt Bikini oder Short am Strand und wird doch am ganzen Körper gleichmäßig braun. Kein weißes Hinterteil leuchtet nach dem Sonnenbad am Abend, wenn man den Badeanzug abstreift. Das jedenfalls verspricht die Firma Solar Fashion, die Bademoden aus einem weltweit patentierten Material namens „TanThru“ herstellt. Die Netzstruktur des Stoffes sei so sonnendurchlässig, dass man damit bekleidet trotzdem nahtlos braun werde.

„Die Poren im Gewebe filtern etwa die Hälfte des Sonnenlichtes aus“, sagt André Frölich von Solar Fashion. Das sei vergleichbar mit einem Sonnenschutzfaktor zwischen fünf und zehn bei konventioneller Sonnencreme. Wer also die restliche unbedeckte Haut entsprechend eincreme, erziele eine gleichmäßige Bräune – mit Ausnahme der Stellen, wo Nähte und Gummizüge das Badekostüm zusammenhalten.

Viel Form sollte man von dem hauchdünnen Material allerdings nicht erwarten. Der Hersteller verspricht jedoch, dass der feine Netzstoff sowohl trocken als auch nass absolut blickdicht ist. „Wir erreichen das, weil wir den Stoff mit Farben von hohem Kontrast (siehe Foto rechts) bedrucken. Dieser Kontrast nützt eine Eigenschaft des menschlichen Sehens aus und ist für das Auge nicht zu durchdringen, wenn der Badeanzug getragen wird“, sagt Frölich.

Unbegrenzt in der Sonne schmoren kann man allerdings auch mit TanThru nicht. Im Gegenteil: Weil das Material Sonnenstrahlen hindurchlässt, kann man sich auch im Badekostüm verbrennen. „Gerade die Stellen, die sonst nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sind wesentlich empfindlicher“, sagt Hautarzt Axel Grunewald aus Karlsruhe. Mit TanThru könnte dann nicht nur die Bräune sondern auch der Sonnenbrand nahtlos sein. N.S./vis

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