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Wirtschaft: Netzwerke von Unternehmen und Forschern tragen erste Früchte

Maschinenbau im Aufwind: nach jahrelanger Vorarbeit gibt es nun erste konkrete Vorhaben, mit denen Firmen aus der Region gemeinsam auf dem heiß umkämpften Zulieferermarkt für Autos und Flugzeuge auftreten. "Bei der Nasszelle des neuen Luftschiffes Cargolifter oder bei Rahmen für Motorräder von BMW sehen wir gute Einstiegschancen", erklärte Eckart Uhlmann vom Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) in Charlottenburg.

Maschinenbau im Aufwind: nach jahrelanger Vorarbeit gibt es nun erste konkrete Vorhaben, mit denen Firmen aus der Region gemeinsam auf dem heiß umkämpften Zulieferermarkt für Autos und Flugzeuge auftreten. "Bei der Nasszelle des neuen Luftschiffes Cargolifter oder bei Rahmen für Motorräder von BMW sehen wir gute Einstiegschancen", erklärte Eckart Uhlmann vom Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) in Charlottenburg. "Auch im Schienenfahrzeugbau haben wir ein großes Potenzial. Allerdings befindet sich diese Branche durch die Deregulierung derzeit im Umbruch."

Das PTZ bemüht sich seit längerem um flexible Netzwerke, mit denen über 700 kleine und mittelständische Unternehmen der Region als Systemlieferanten für den Fahrzeugbau profiliert werden sollen. Auf Einladung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, des Veranstaltungsforums der Verlagsgruppe Georg von Holzbrinck und der Technologiestiftung Berlin trafen sich im Wissenschaftzentrum über 60 Forscher und Industrielle, um die künftigen Arbeitsschritte für solche Netzwerke abzustecken. Immerhin stellt der Berlin-brandenburgischen Maschinen- und Fahrzeugbau mit rund 60 000 Mitarbeitern und mehr als 12 Milliarden Mark Umsatz im Jahr eine der wichtigsten Branchen der Region dar.

"Wir stehen mit unseren Kompetenzen an einer Schwelle", sagte Hanns-Jürgen Lichtfuß von der Technologiestiftung. "Jetzt geht es darum, mit großen Projekten auch international wahrgenommen zu werden." Doch nicht die großen Finalproduzenten wie DaimlerChrysler, Bombardier oder Adtranz gilt es zu stützen, sondern die Zulieferer. Schon heute beträgt die Wertschöpfung in der Endmontage beispielsweise eines Airbus nur sieben Prozent. 30 Prozent der Wertschöpfung steckt im Triebwerk, weitere 30 Prozent im Cockpit, die von Systemlieferanten fertig geliefert werden. Im Automobilbau wird bald ein Viertel des Wertes allein von der Elektronik und von der Software zur Motorsteuerung bestimmt. "Es ist durchaus sinnvoll, wenn das Land Brandenburg rund 122 Millionen Mark in die Fahrzeugproduktion von Mercedes in Ludwigsfelde pumpt", meinte Eckart Ludwig. "Aber dabei hätten auch ein paar Millionen für den Zuliefererpark abfallen müssen. Sie werden in der Wertschöpfungskette eine wichtigere Rolle spielen."

Rainer Geisler ist Geschäftsführer der Turbinen- und Triebwerkswartung der DaimlerChrysler Aerospace. Er wies darauf hin, dass "die Unternehmen der Region vor allem Probleme mit der Zertifizierung durch das Luftfahrtbundesamt haben. Ihnen fehlt das Geld, ihre Mitarbeiter zu schulen." Firmen, die als Zulieferer etwa für den neuen Super-Airbus A 3XX oder die Triebwerksschmiede von Rolls-Royce in Dahlewitz arbeiten wollen, müssen vom Luftfahrtbundesamt erteilte Auflagen erfüllen. Für sie gelten besondere Anforderungen bezüglich der Qualität und Herstellung ihrer Produkte.

Auch fehle es einigen Unternehmen an technologischer Innovation. "Bei solchen Defiziten können wir als Forschungsinstitute durchaus helfen", meinte Eckart Uhlmann. "Wir haben die Kapazitäten, mit den Unternehmen neue Produkte und Technologien gemeinsam zu entwickeln." DaimlerChrysler hat unlängst ein Unternehmen der Region als Zulieferer für spezielle Oberflächenbeschichtungen qualifiziert, um die Wertschöpfung im Triebwerksbau zu vergrößern.

Heiko Schwarzburger

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