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Wirtschaft: Neue Anbieter sollen Strom billig machen

Berlin - Angesichts der hohen Strompreise sollen in Deutschland mehr Kraftwerke von unabhängigen Anbietern gebaut werden. Dies fordert der Präsident der neu geschaffenen Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.

Berlin - Angesichts der hohen Strompreise sollen in Deutschland mehr Kraftwerke von unabhängigen Anbietern gebaut werden. Dies fordert der Präsident der neu geschaffenen Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. „Wir werden den Anschluss neuer Kraftwerke ans Stromnetz erleichtern“, kündigte Kurth am Dienstag in Berlin an. Seine Behörde werde deshalb Standardverträge ausarbeiten, um die Einspeisung von Strom in die Netze der großen Anbieter einfacher zu regeln.

Bisher stammen rund 80 Prozent des Stroms in Deutschland von den vier großen Energiekonzernen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW. Gleichzeitig haben die vier Unternehmen das gesamte Übertragungsnetz in Deutschland unter sich aufgeteilt. Einige Experten sprechen deshalb von einem marktbeherrschenden Oligopol, das für die stark gestiegenen Strompreise verantwortlich sei. Derzeit kostet eine Megawattstunde (MWh) an der Leipziger Energiebörse 40 bis 45 Euro; im Januar waren es noch 25 Euro.

Kurth zufolge haben die jüngsten Preissteigerungen die deutsche Energiewirtschaft in eine Vertrauenskrise gestürzt. „Man darf sich nicht wundern, dass Industriekunden und private Verbraucher nach einem Sündenbock suchen“, sagte er mit Blick auf die großen Versorger. Nur mehr Marktwirtschaft könne wieder für mehr Vertrauen sorgen.

Die Bundesnetzagentur, die aus der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hervorgegangen ist, hat die Aufgabe, den Zugang neuer Anbieter zu den Strom- und Gasnetzen zu überprüfen. Dabei rief Kurth unabhängige Versorger explizit zum Bau eigener Kraftwerke auf. „Wann, wenn nicht bei diesen Preisen, sollten neue Kraftwerke an den Start gehen?“ fragte er. Seiner Behörde lägen derzeit schon „einige unabhängige Projekte“ vor.

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