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Wirtschaft: Neue Produkte für Optimisten: Zertifikate für Anleger, die von steigenden Kursen ausgehen

Eine Aktie kaufen, das Ende der Spekulationsfrist abwarten und dann das Papier im Idealfall mit einem zweistelligen Prozentgewinn aus dem Depot nehmen - Anleger, die diesen Investmentstil pflegen, werden an den neuesten Anlageprodukten Gefallen finden. Nachdem die Bankgesellschaft Berlin ihre Speed-Zertifikate bereits im April an den Markt gebracht hat, zieht Sal.

Eine Aktie kaufen, das Ende der Spekulationsfrist abwarten und dann das Papier im Idealfall mit einem zweistelligen Prozentgewinn aus dem Depot nehmen - Anleger, die diesen Investmentstil pflegen, werden an den neuesten Anlageprodukten Gefallen finden. Nachdem die Bankgesellschaft Berlin ihre Speed-Zertifikate bereits im April an den Markt gebracht hat, zieht Sal. Oppenheim nun nach. Die Kölner Privatbanker haben Anfang diesen Monats erstmals ihre KickStart-Zertifikate emittiert, die nach dem gleichen Strickmuster konstruiert sind. Gestern folgten drei neue Tranchen auf die Neuen-Markt-Werte Intershop, Mobilcom und EM.TV.

Das Prinzip der neuen Papiere: Ähnlich wie bei Discount-Zertifikaten und Aktienanleihen kauft der Anleger auch hier eine Kombination aus Schuldverschreibung und Aktienoptionen. Während er aber an Aktienanleihen vor allem dann verdient, wenn der Kurs der zu Grunde liegenden Aktie während der Laufzeit nur leicht nach oben oder unten schwankt, sind die Zertifikate etwas für Kursoptimisten. Die Idee dabei: Innerhalb eines festgelegten Preiskorridors verdient der Zertifikatskäufer doppelt so viel wie mit der Aktie selbst.

Ein Beispiel: Bei dem Oppenheim-KickStart-Zertifikat auf Intershop (WKN 821568) wurde bei einem aktuellen Börsenkurs von 449 Euro ein Startpreis von 450 Euro und ein Stopppreis von 680 Euro festgelegt. Der anfängliche Verkaufspreis des Papiers entsprach dem Startpreis von 450 Euro. Für die Auszahlung am Fälligkeitstag (5. Oktober 2001) entscheidend ist dabei der Kurs der Intershop-Aktie am 28. September 2001. Liegt der Anteilspreis des Software-Unternehmens über dem vereinbarten Startpreis, erhält der Anleger zusätzlich zur Aktie die Differenz zum Startkurs in bar. Bei einem Börsenkurs von beispielsweise 500 Euro wären das 50 Euro. Steht die Intershop-Aktie auf oder über 680 Euro, gibt es eine Barzahlung von 900 Euro - egal wie weit sich die Notierung darüber entfernt hat. Rutscht der Kurs dagegen unter 450 Euro, erhält der Zertifikats-Anleger am Ende die Aktie.

"Diese Anlageform ist geeignet für Anleger, die von steigenden Kursen ausgehen - aber nicht gerade 80 oder 100 Prozent erwarten, wie es in den letzten Monaten oft am Neuen Markt der Fall war", sagt Wolfgang Gerhardt, Direktor bei Sal. Oppenheim. Die überdurchschnittlichen Chancen des Produkts gibt es natürlich nicht umsonst. Der Zertifikat-Inhaber muss akzeptieren, dass seine Erträge nicht über einen Maximalbetrag hinaus gehen und er nicht mehr von einem weiteren Kursanstieg der Aktie profitiert. "Auf der anderen Seite ist er bei einem Kursrückgang nicht schlechter gestellt als mit der Aktie selbst", sagt Gerald Klein von der Bankgesellschaft Berlin.

tlu

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