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Bill Anderson ist neuer Vorstandsvorsitzender der Bayer AG.

© Bayer AG/Marcus Mueller-Saran

Tagesspiegel Plus

Neuer Bayer-Chef Anderson: Der Mann mit dem härtesten Job der deutschen Wirtschaft

Bill Anderson soll den Dax-Konzern aus der Krise führen. Der US-Amerikaner setzt auf eine radikal veränderte Führungsstruktur – und das Buch eines bekannten Management-Gurus.

Von
  • Theresa Rauffmann
  • Bert Fröndhoff

Als am Morgen des 20. November die Bayer-Aktie binnen weniger Minuten um nahezu 20 Prozent fällt, wendet sich Bill Anderson selbst an die Belegschaft. Der neue Chef von Bayer schickt einen elektronischen Brief an seine Beschäftigten, die geschockt auf den Kurseinbruch schauen: Fast acht Milliarden Euro Börsenwert sind futsch.

Zwei Tage zuvor war der Konzern erneut in einem Prozess rund um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat verurteilt worden. 1,5 Milliarden Dollar soll Bayer an die Kläger zahlen. Noch mehr aber schockte die zweite Nachricht die Finanzmärkte. Bayer musste das Aus für sein wichtigstes Pharma-Forschungsprojekt eingestehen, für ein Mittel, das in ein paar Jahren den Blutgerinnungshemmer Xarelto als Milliardenbestseller beerben sollte.

Anderson ist erst seit Juni im Amt. Aber wie schwer dieser Rückschlag für Bayer ist, das weiß der Amerikaner. Man müsse „jetzt liefern und die Ziele erreichen“, beim internen Umbau „Vollgas geben“ und „sich selbst treu bleiben“, schreibt er den Bayer-Mitarbeitern. Der Bayer-Belegschaft spricht Anderson das „volle Vertrauen“ aus.

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