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Wirtschaft: Neun Krankenkassen senken zum 1. April ihre Beiträge

16 Millionen Versicherte entlastet Regierung: Weitere Institute folgen

Berlin (Tsp). Zum 1. April wollen neun gesetzliche Krankenkassen im Bundesgebiet die Beiträge senken. Davon profitieren nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums vom Mittwoch 15 bis 16 Millionen der 72 Millionen Versicherten. Weitere Kassen wollen im Mai mit Senkungen folgen. Ministeriumssprecher Klaus Vater geht davon aus, dass der durchschnittliche Beitragssatz von jetzt 14,27 Prozent bis Jahresende „deutlich unter 14 Prozent“ sinken wird.

Einige Institute hatten bereits zu Jahresanfang die Beiträge gesenkt. Ermöglicht hatte ihnen das die Gesundheitsreform von Regierung und Union. Auf die Patienten waren damit höhere Zuzahlungen für Arzneien und Heilmittel zugekommen, dazu eine Praxisgebühr. Die Kassen sollen so um neun bis zehn Milliarden Euro entlastet werden. Trotz des Drängens von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatten viele Kassen bislang auf Beitragssenkungen verzichtet – sie wollten zunächst ihre Schulden zurückzahlen.

Das größte der Institute ist die Barmer Ersatzkasse, die für ihre 5,5 Millionen Mitglieder den Beitragssatz von 14,9 auf 14,7 Prozent zurücknimmt. Die 3,1 Millionen Mitglieder der AOK Bayern müssen künftig statt 14,9 nur 14,5 Prozent zahlen. Auch die Betriebskrankenkasse (BKK) Hoechst senkte für ihre 112000 Mitglieder von 14,6 auf 14,2 Prozent. Die BKK Securvita mit rund 70000 Mitgliedern ermäßigt den Beitragssatz um einen ganzen Prozentpunkt auf 13,5. Ebenfalls senken wollen die Mitteldeutsche BKK (von 15,3 auf 14,9 Prozent), die Innovita BKK (von 13,6 auf 13,2 Prozent), Fortisnova BKK (von 14,6 auf 14,3 Prozent), die BKK Iveco Magirus (von 14,9 auf 14,2 Prozent) sowie die BKK Braunschweig (von 15,2 auf 13,8 Prozent).

Bereits zum 1. Januar hatte die DAK, mit 7,4 Millionen Versicherten zweitgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland, den Beitrag von 15,2 auf 14,7 Prozent gesenkt. Ebenso die in Berlin mitgliederstarke Kaufmännische Krankenkasse KKH mit gut 1,8 Millionen Versicherten senkte ihren Satz von 14,8 auf 14,4 Prozent.

Die DAK erklärte am Mittwoch, die Einsparziele der Gesundheitsreform würden erreicht. Es zeichne sich ab ,dass die Zahl der Arztbesuche vor allem bei Bagatellerkrankungen zurückgehe. Auch eine Senkung der Arzneimittelausgaben sei zu erwarten.

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