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Wirtschaft: Nord/LB Hannover erstmals mit Milliardengewinn

HANNOVER/BERLIN .Die Norddeutsche Landesbank hat 1998 ihr Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal gesteigert und wird erstmals mehr als eine Mrd.

HANNOVER/BERLIN .Die Norddeutsche Landesbank hat 1998 ihr Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal gesteigert und wird erstmals mehr als eine Mrd.DM Gewinn erwirtschaften.Für 1999 kündigte Nord/LB-Chef Manfred Bodin am Freitag in Hannover Wachstumspläne an.Auch nach dem Scheitern des Zusammenschlusses mit der Nord/LB mit der Bankgesellschaft Berlin soll die bestehende Kooperation fortgeführt und ausgebaut werden.Ursache für das Scheitern der Fusion, bei der die Nord/LB als eigenständige Bank unter das Dach der Bankgesellschaft gewechselt wäre, sei der schlechte Börsenkurs der Bankgesellschaft.

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge wird laut Bodin 1998 knapp 1,08 Mrd.(1997: 922 Mill.) DM betragen und damit 17 Prozent über Vorjahresniveau liegen.Die Konzernbilanzsumme wird um elf Prozent auf 295 (265) Mrd.DM, das Geschäftsvolumen ebenfalls um elf Prozent auf 306 (274) Mrd.DM steigen.Für 1999 rechnet Bodin mit etwa sieben bis acht Prozent Wachstum und einer Bilanzsumme von 315 bis 320 Mrd.DM.Aufgrund des Ergebnisses stellte Bodin höhere Ausschüttung an die sechs Anteilseigner in Aussicht.

Das Ergebnis aus Finanzgeschäften verdoppelte sich auf 221 Mill.DM, der Provisionsüberschuß zog um 4,5 Prozent auf 253 Mill.DM an, während der Zinsüberschuß nur um ein Prozent auf 1,57 Mrd.DM stieg.Da wegen des Wettbewerbs auf den Finanzmärkten "die Zinsmargen wie der Schnee in der Sonne dahinschmelzen" sei dies ein gutes Ergebnis.Das Zinsniveau werde auch 1999 niedrig bleiben, meinte Bodin.Die Personalkosten wurden trotz des gleichbleibenden Personalbestandes von 6000 Beschäftigten gesenkt.

Das Scheitern der Bankenehe Berlin-Hannover sei bei langfristiger Betrachtung bedauerlich.Doch sei der Zusammenschluß den bisherigen Eignern der Nord/LB - den Ländern Niedersachsen, Sachsen- Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und den Sparkassenverbände dieser Länder - "kurzfristig nicht vermittelbar gewesen".Bei einer Differenz zwischen dem errechneten höheren Wert der Nord/LB von knapp 50 DM je Aktie und dem in wenigen Monaten rapide gesunkenen Börsenwert der Bankgesellschaft von 26 DM je Aktie sei dies vor einem Landtag oder einem Landesrechnungshof schwer zu rechtfertigen.In drei bis fünf Jahren werde die Frage erneut anstehen, ob über eine strategische Allianz hinaus eine engere Verbindung möglich sei.Bodin betonte jedoch, daß dann auch andere Modelle als die Einordnung der Nord/LB in die Bankgesellschaft erwogen werden könnten.Darüberhinaus sei die Nord/LB weiterhin frei, auch andere Verbindungen einzugehen.

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