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Wirtschaft: Nur Wettbewerb belebt das Geschäft

Von Daniel RheePiening Wer nicht klagt, ist ein schlechter Kaufmann. Rolf Breuer, Bankenpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, kennt diesen Spruch.

Von Daniel RheePiening

Wer nicht klagt, ist ein schlechter Kaufmann. Rolf Breuer, Bankenpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, kennt diesen Spruch. Aber Breuer hat tatsächlich Gründe zu klagen. Massive Risikovorsorge im Firmenkundengeschäft, der Kurseinbruch an den internationalen Börsen und Wertberichtigungen bei den Wertpapieranlagen haben den deutschen Banken die Bilanzen verhagelt. Wer den massiven Personalabbau sieht, begreift, wie schlecht es um die Branche steht.

In dieser Situation kritisiert Breuer zum wiederholten Mal das deutsche Drei-Säulen-Modell. Das Nebeneinander von privaten Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken ist ihm zu viel. Der scharfe Konkurrenzkampf, ist nach Ansicht des Bankenpräsident eine der Ursachen für die wenig auskömmlichen Margen und damit für die mangelnde Rentabilität der deutschen Kreditinstitute. Also sollen Kooperationen oder gar Übernahmen Abhilfe schaffen. Über den Kauf von Sparkassen und Volksbanken wollen die privaten Banken neue Kundengruppen gewinnen und über die Masse das Standardgeschäft wieder rentabel machen. Doch die ausgestreckte Hand reicht nicht weit. Im Wertpapiergeschäft beispielsweise geht die Deutsche Bank eigene Wege, denn dort verdient sie gutes Geld. Dort wird auf eigenen Plattformen gehandelt, an der Konkurrenz und an der Deutschen Börse vorbei. Dies lässt misstrauisch werden.

Gegen die Absicht, Gewinne zu erwirtschaften, ist nichts einzuwenden. Doch sollte genau darauf geachtet werden, wie weit dies auf Kosten der Kunden geht. Die Warnungen der öffentlich-rechtlichen und der genossenschaftlichen Banken in den Wind zu schlagen, wäre leichtfertig. Die Sanierung der Banken darf nicht von deren Kunden bezahlt werden.

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