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Wirtschaft: Ölmultis unter Verdacht

Wirtschaftsminister Rösler begrüßt stärkere Kontrollen des Kartellamts.

Hamburg - Das Bundeskartellamt geht zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten gegen die Großen der Ölbranche vor: Nach einer Beschwerde freier Tankstellen leiteten die Wettbewerbshüter Verfahren gegen BP (Aral), Esso, Jet, Shell und Total ein. Sie stehen unter dem Verdacht, freien Tankstellen Kraftstoffe zu überhöhten Preisen verkauft zu haben, wie die Bonner Behörde am Mittwoch mitteilte. Die Firmen wiesen das zurück. „Wir können das nicht nachvollziehen“, sagte ein Sprecher von Marktführer Aral.

Unterdessen stieg der Benzinpreis mit 1,72 Euro pro Liter der Hauptsorte Super E5 auf einen neuen Höchststand.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) begrüßt die Überprüfung der Mineralölkonzerne durch das Kartellamt. Damit werde geltendes Wettbewerbsrecht durchgesetzt, sagte seine Sprecherin. „Wir werden den weiteren Gang des Verfahrens aufmerksam verfolgen“, versicherte sie. Auch der ADAC begrüßte die Einleitung eines Kartellverfahrens gegen die Mineralölkonzerne. „Ein konsequentes Vorgehen gegen das Preisgebaren ist notwendig, um den Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt zu stärken.“

Allerdings sind nur extrem wenige Stationen von dem Vorwurf betroffen: Bei Aral werden vier Stationen von 2400 beschuldigt, beim Shell sechs von 2200. Aral, Shell und Esso betonten, sie verkauften nicht unter Einstandspreisen an die Endkunden. Nun sollen die Ketten für die betroffenen Tankstellen dem Amt die Endkundenpreise melden und die Einkaufspreise. dapd

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