zum Hauptinhalt
211390_0_f7a99d61

© dpa

Olympia: Trotz Kritik: Adidas bleibt unpolitisch

Adidas verteidigt seine Rolle als Hauptsponsor der Olympischen Spiele in Peking. Der Konzern nimmt die Debatte um die Olympischen Spiele in Peking sehr ernst - doch politische Krisen könne er nicht lösen, so Chef Herbert Hainer.

Der Sportausrüster Adidas gibt sich als Sponsor der Olympischen Sommerspiele in Peking weiter unpolitisch: Die weltweiten Proteste gegen die Tibet-Politik Chinas nehme er sehr ernst, sagte Adidas-Chef Herbert Hainer auf der Hauptversammlung in Fürth. Adidas lasse sich aber nicht in moralische Haftung nehmen: "Adidas ist kein politisches Unternehmen und ich bin kein Politiker", sagte Hainer. "Eine Moral der Rhetorik, die immer nur auf das Handeln der anderen zielt, führt uns definitiv nicht weiter", kritisierte er.

Schon in den vergangenen Wochen hatte Hainer Forderungen von Nichtregierungsorganisationen zurückgewiesen, Adidas müsse sich als einer der Olympia-Hauptsponsoren zu Menschenrechtsfragen in China äußern. Auch von einem Boykott der Spiele riet der Manager ab. Nun betonte Hainer, Adidas engagiere sich in China auf seine eigene Weise für die Mitarbeiter in den Zulieferbetrieben. Dabei gehe es um Bildung, Gesundheit, Umwelt und soziale Standards, die "sehr deutlich über dem Niveau des Landes liegen".

Mitglieder der "Internationalen Kampagne für Tibet" demonstrierten unterdessen vor der Veranstaltungshalle und forderten Adidas auf, sich bei der chinesischen Regierung für eine Verbesserung der Menschenrechtssituation einzusetzen.

Russland kommt

Ein weiteres Thema auf der Hauptversammlung war die Konkurrenz: Im Fußballgeschäft will Adidas anderen Herstellern davonlaufen. "Wir werden im Fußballgeschäft weltweit weiterhin Druck machen und schneller wachsen als unsere Wettbewerber", sagte Vorstandschef Herbert Hainer. "Wir sind der festen Überzeugung, dass an uns kein anderes Unternehmen vorbeikommt. Das ist für uns auch eine Frage der Ehre. Denn Adidas verkörpert den Fußball, wie es bisher kein Unternehmen geschafft hat und auch nicht schaffen wird."

Hainer bekräftigte sein Ziel, Adidas zum weltweit führenden Sportartikelunternehmen zu machen. Auf dem russischen Markt verzeichnet das Unternehmen ein stürmisches Wachstum. "Wir erwarten, dass Russland bis 2010 unser größter Markt in Europa sein wird", so Hainer. Er räumte aber Probleme mit der US-Tochter Reebok ein. Die Entwicklung dort gehe langsamer vor sich, als man es sich bei der Übernahme 2006 erhofft habe. "Deshalb liegt die eigentliche Bewährungsprobe noch vor uns", sagte Hainer. (sgo/dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false