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Wirtschaft: Online-Kampf: LetsBuyIt muss sein Preissystem ändern

LetsBuyIt.Com, München, nach eigenen Angaben Europas führender Co-Shopping-Anbieter, hat ein neues, einstufiges Preismodell auf seinen Internet-Seiten eingeführt.

LetsBuyIt.Com, München, nach eigenen Angaben Europas führender Co-Shopping-Anbieter, hat ein neues, einstufiges Preismodell auf seinen Internet-Seiten eingeführt. LetsBuyIt teilte am Dienstag mit, das neue Preismodell auf der deutschen Website biete den Verbrauchern die Möglichkeit, ihre Einkaufsmacht in einer Gruppe zu bündeln, ab sofort müssten jedoch keine Preisstufen mehr durchlaufen werden um einen günstigeren Preis zu erzielen. Das Unternehmen, das so genanntes Power Shopping anbietet, bei dem sich mehrere Käufer zusammenschließen und so Produkte zu einem günstigeren Preis erhalten, reagiert damit auf eine Einstweilige Verfügung die die Berliner Firma Cnited AG erwirkt hatte. Cnited, die mit ihrem Angebot "Order8" mit LetsBuyIt konkurriert, wirft den Münchenern Verstöße gegen das Rabattgesetz und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vor.

Bereits Ende Mai sei LetsBuyIt abgemahnt worden, sagte ein Unternehmenssprecher von Cnited gegenüber dem Tagesspiegel. Die Münchener hatten gegen die Einstweilige Verfügung jedoch zunächst vor dem Landgericht Hamburg Widerspruch eingelegt, waren dort aber unterlegen. Nach Aussage von Cnited stellte das Gericht sogar fest, dass das Preismodell die Spielleidenschaft der Kunden beeinflusse.

Das Stufen-Preismodell von LetsBuyIt sah vor, dass der Preis fällt, je größer die Zahl der Kunden ist, dabei gab LetsBuyIt die einzelnen Stufen jedoch vor. Es sei bedauerlich, dass man gezwungen worden sei, das Preismodell zu ändern, welches sich in sämtlichen europäischen Ländern als äußerst erfolgreich erwiesen habe, so LetsBuyIt-Chef Martin Coles.

Das Unternehmen habe Berufung gegen die Einstweilige Verfügung eingelegt. Das Rabattgesetz gelte bei vielen Mitgliedern der Bundesregierung und Führungskräften der Wirtschaft als veraltet und überholt. Außerdem widerspreche die ungleiche Behandlung von E-Commerce-Modellen in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten den geltenden EU-Richtlinien. Eine neue EU-Richtlinie ziele darauf ab, dass ein Geschäftsmodell, das in fast allen Ländern gesetzeskonform sei, nicht in einem Land verboten wird und so ein gesamteuropäisches Modell verhindert wird, erklärte Coles. LetsBuyIt hoffe darauf dass die Probleme für das Unternehmen behoben seien, sobald diese Richtlinie in nationales Recht umgesetzt worden sei.

Coles erwartet durch die jetzt erzwungene Änderung auf der Website jedoch keinen Rückgang der Mitgliederregistrierung oder der Verkaufszahlen. Gegenwärtig hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 750 000 Mitglieder und wächst mit rund 25 000 Mitgliedern pro Woche. Bisher haben 95 000 Mitglieder Waren über die Website gekauft. Die durchschnittliche Warenbestellung erreichte zuletzt etwa 149 Euro.

Der Konkurrent Cnited wurde im September des vergangenen Jahres gegründet. Er bietet nach Angaben eines Unternehmenssprechers den Käufern ein echtes "Börsenmodell" bei dem sich der Preis nach Angebot und Nachfrage richtet. Der Wettbewerb, wie er an einer Wertpapierbörse herrsche, werde auf den Handel mit Produkten übertragen, so der Sprecher. Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf etwa 1,4 Millionen Mark steigen. Schwarze Zahlen sollen vom kommenden Jahr an geschrieben werden. An einen Börsengang wird derzeit noch nicht gedacht.

Die Zahl der Kunden bei dem jungen Unternehmen beträgt derzeit erst wenige hundert. Beschäftigt werden zur Zeit 20 feste und freie Mitarbeiter. Ihre Zahl soll bis zum Jahresende auf 35 steigen.

dr

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