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Wirtschaft: Opel: Automobilhersteller tauscht die gesamte Modellpalette aus

Opel steht vor einem radikalen Wechsel seines Produktprogramms. "In fünf Jahren werden wir die Modellpalette komplett erneuert haben", kündigt Opel-Vorstandschef Carl-Peter Forster in einem Gespräch mit dem Handelsblatt an.

Opel steht vor einem radikalen Wechsel seines Produktprogramms. "In fünf Jahren werden wir die Modellpalette komplett erneuert haben", kündigt Opel-Vorstandschef Carl-Peter Forster in einem Gespräch mit dem Handelsblatt an. Die Hälfte der dann vorhandenen Modellreihen werde aus Karosserievarianten bestehen, "die neue Segmente definieren und die es vorher bei Opel nicht gegeben hat." Moderne Fahrzeuge mit frischem Design sollen die schlechten Image-Noten der deutschen Tochtergesellschaft von General Motors (GM) in den kommenden Jahren wieder deutlich verbessern helfen. Forster, erst seit April bei dem Rüsselsheimer Automobilhersteller im Amt, will dabei an erfolgreichere Jahre anknüpfen. "Opel hatte in der Vergangenheit ein relativ gutes Gespür für neue Karosserievarianten", verweist Forster auf frühere Zeiten. Zuletzt war die Geschichte der deutschen GM-Tochter jedoch eher von Misserfolgen geprägt. Die Marktanteile gingen in Deutschland und im restlichen Europa zurück und im vergangenen Jahr fuhr Opel einen Verlust von fast 900 Millionen Mark ein. "In diesem Jahr wird es nicht wahnsinnig viel besser", kündigt er an.

Mit dem Mitte August verkündeten Programm "Olympia" will Forster die Produktionskapazität in allen europäischen Opel- und GM-Werken um 350 000 Autos kürzen. Das Unternehmen reagiert damit auf die schwächere Nachfrage nach seinen Fahrzeugen. Forster gesteht ein, dass es beim Mittelklasse-Modell Astra die größten Kapazitätsprobleme gibt: "Wir haben beim Astra überinvestiert." Das Auto wird in Bochum, Antwerpen und im englischen Ellesmere Port gefertigt. Auch bei Motoren und Getrieben gebe es überschüssige Kapazitäten. Opel hatte sich mit seinen Betriebsräten bereits darauf geeinigt, dass es keine kompletten Standort-Schließungen geben wird. Die Aufgabe von Teilbereichen an den Opel-Standorten ist allerdings nicht ausgeschlossen. Etwa 5000 Arbeitsplätze gehen wahrscheinlich verloren. Innerhalb der gesamten Organisation müssten Opfer erbracht werden.

Mit "Olympia" verfolge Opel das Ziel, "überall sinnvolle Änderungen vorzunehmen". Der Opel-Chef glaubt daran, das Unternehmen auch ohne Standortschließungen bis Ende 2003 wieder in die Gewinnzone führen zu können. Zwei Milliarden Euro will er in dieser Zeit durch niedrigere Kosten und höhere Erträge erlösen. Bei den Automobilfabriken sieht er eine optimale Werksgröße bei 250 000 bis 300 000 produzierten Autos pro Jahr.

zel

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