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Wirtschaft: Osram verdient so viel Geld wie noch nie

Starker Euro trübt Aussichten für das kommende Jahr

München (nad). Der Lampenhersteller Osram rechnet für das Geschäftsjahr 2003/2004 mit einem leichten Umsatzrückgang. Als Grund führt das Unternehmen den starken Euro an. Das Ergebnis soll trotz der erwarteten anhaltend schwachen Marktentwicklung jedoch weiter steigen. Osram, das zu Siemens gehört, will dieses Ziel vor allem mit der Entwicklung innovativer Produkte und konsequentem Kostenmanagement erreichen. Auf die Konjunktur setzt das Unternehmen kaum. In Westeuropa und Deutschland sehe er noch keine Tendenzen hin zu neuem Wachstum, sagte OsramChef Wolf-Dieter Bopst am Dienstag in München.

Er rechne daher mit einem etwas größeren Umsatzrückgang als im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr. In diesem Zeitraum war der Umsatz um 4,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gesunken. Bereinigt um Währungseffekte stieg er allerdings um sechs Prozent. Beim Ergebnis legte Osram – nach Philips die Nummer Zwei auf dem Weltmarkt – von 365 auf 410 Millionen Euro zu und verdiente damit so viel wie noch nie. Die Vorgabe von Siemens, im abgelaufenen Jahr eine Ergebnismarge von zehn bis zwölf Prozent zu erzielen, verfehlte Osram mit 9,8 Prozent knapp. „Ich bin aber sicher, dass wir dieses Jahr im Zielkorridor liegen werden“, sagte er.

Wachstum im Ausland

Profitieren konnte Osram im abgelaufenen Jahr vor allem auf dem asiatischen und osteuropäischen Markt, wo die Umsätze jeweils zweistellig wuchsen. Einen Wachstumsschub in Russland brachte die Übernahme des einheimischen Leuchtstoff-Lampenherstellers Svet. In nächster Zeit will Osram seine Marktposition vor allem in China stärken. Konkrete Pläne für Kooperationen gibt es Bopst zufolge jedoch noch nicht. Seine Produktion will Osram künftig noch stärker in Niedriglohnländer verlagern. So soll im März kommenden Jahres das Werk in Berlin-Wedding mit 60 Mitarbeitern geschlossen werden. Die dort produzierten Wendel- und Feindrähte sollen künftig in Tschechien hergestellt werden.

Hohe Zuwachsraten erhofft sich Osram im laufenden Geschäftsjahr von hochwertigen Produkten wie elektronischen Vorschaltprodukten, elektronisch betriebenen Lampen und optoelektronischen Halbleitern. „Mittelfristig wollen wir diesen Elektronik-Anteil auf rund 50 Prozent erhöhen“, sagte Bopst. Auf die klassische Glühlampe entfallen schon jetzt nur noch elf Prozent des Gesamtumsatzes. Um vom zukunftsträchtigen Geschäft mit Leuchtdioden zu profitieren, hatte Osram im April eine moderne Chipfabrik in Regensburg eröffnet. Große Hoffnungen setzt das Münchner Unternehmen auch in so genannte organische Leuchtdioden (OLED), die energieeffizienter und flacher als herkömmliche Leuchtdioden sind und vorwiegend in Handys und Autos eingesetzt werden. Einer Studie des US-Marktforschungsunternehmens iSuppli zufolge soll der Umsatz mit OLED-Displays von 500 Millionen Dollar im Jahr 2004 auf knapp 2,5 Milliarden Dollar 2009 steigen.

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