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Wirtschaft: Ostdeutscher Strommarkt: Southern setzt im Kampf um Veag auf neue Länder

Der US-Konzern Southern Energy hofft beim Kampf um die Vorherrschaft im ostdeutschen Strommarkt auf Unterstützung der neuen Länder. Southern-Präsident Bill Dahlberg erläuterte am Freitag seine Vorstellungen zum Aufbau eines Stromkonzerns aus Berliner Bewag, Veag und der Kohlegesellschaft Laubag den Regierungschefs von Brandenburg und Sachsen, Manfred Stolpe (SPD) und Kurt Biedenkopf (CDU).

Der US-Konzern Southern Energy hofft beim Kampf um die Vorherrschaft im ostdeutschen Strommarkt auf Unterstützung der neuen Länder. Southern-Präsident Bill Dahlberg erläuterte am Freitag seine Vorstellungen zum Aufbau eines Stromkonzerns aus Berliner Bewag, Veag und der Kohlegesellschaft Laubag den Regierungschefs von Brandenburg und Sachsen, Manfred Stolpe (SPD) und Kurt Biedenkopf (CDU).

Mit dem Bewag-Konsortialpartner Eon gab es kein Treffen. Dort hieß es, man sei an einer konstruktiven Lösung des Bewag-Konflikts interessiert und es bestünden Kontakte zu Southern. Für die Veag hat sich zusätzlich der US-Konzern NRG Energy ins Gespräch gebracht. Anders als Southern/Bewag oder HEW/Vattenfall will NRG die Veag eigenständig erhalten und nicht fusionieren. "Wir fühlen uns politisch im Aufwind", erklärte Dahlberg nach seinen Gesprächen. Es werde erkannt, dass eine unabhängige ostdeutsche Lösung als neue Kraft in der Energiewirtschaft von Bedeutung für ganz Deutschland sei. "Aus unserer Sicht ist dabei die unternehmerische Führung bei der Bewag unerlässlich." Stolpe und Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) machten deutlich, dass sie einen unabhängigen Stromkonzern in Ostdeutschland wünschen, der die Arbeitsplätze in der Braunkohle durch eine Stromproduktion von mindestens 50 Terawattstunden jährlich absichert. In Dresden war keine Stellungnahme zu erhalten.

Dahlberg hatte am Vortag Kompromissbereitschaft über die mögliche Führungsrolle bei der Veag angedeutet, sofern die Interessen der neuen Länder künftig dort keine untergeordnete Rolle spielen würden. Bei der Bewag wolle man aber unverändert den Anteil von 26 Prozent bis zur Mehrheit aufstocken. Die Bewag hätte dann nach Ansicht von Fachleuten am Stromkonzern eine Sperrminorität, auch wenn man mit dem Konkurrenten Hamburgische Electricitäts-Werke (HEW) eine gemeinsame unternehmerische Führung erreichen würde.

Zum Verkauf stehen im Zusammenhang mit der Bildung des Eon-Konzerns und der Fusion von RWE/VEW Anteile an Bewag, Veag und Laubag. Die Einbeziehung der Mibrag in einen neuen Konzern ist zur Sicherung der Braunkohle erforderlich. Sie könnte aber auch durch engere Kooperation erfolgen. HEW, die schon die Eon-Anteile an der Bewag zum 1. Januar 2001 übernehmen will, hat auch ein Gebot für die Veag angekündigt. Das Bewag-Geschäft ist gerichtlich blockiert. Der Veräußerung der Veag-Anteile muss der Bund zustimmen.

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