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Patente: Stuttgart und München sind die Erfinder-Hochburgen

Der Süden Deutschlands ist die Hochburg der Erfinder. Die Regionen Stuttgart und München liegen im "Patentatlas Deutschland" weit vorne. Allerdings holt Ostdeutschland kräftig auf.

München - Das Zentrum der Tüftler bleibt die Region Stuttgart, in der etwa jedes zehnte angemeldete Patent entwickelt wurde, heißt es im neuen "Patentatlas Deutschland", den das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) vorgestellt hat. Auf Platz zwei von insgesamt 97 Regionen lag der Raum München: 8,6 Prozent der veröffentlichten Patentanmeldungen stammten von Erfindern rund um die Isar-Metropole. Zu den Gebieten mit den meisten Ideen zählen auch Düsseldorf (3,7 Prozent), das Rhein-Main-Gebiet (3,5 Prozent) und Mittelfranken (3,3 Prozent).

Dresden im Kommen

Aufgeholt haben die Bundesländer im Osten. So stieg die Zahl der Patentanmeldungen im Raum Dresden seit dem Jahr 2000 um 61 Prozent. Mit 707 Patentanmeldungen arbeitete sich die Region von Rang 26 auf Platz 13 vor. Hier machten sich die Investitionen des Freistaats Sachsen in der Elektrotechnik bemerkbar, sagte der Statistiker Dieter Schmiedl, der den Patentatlas bearbeitet hat. Mittel-Thüringen und West-Mecklenburg legten um 49 und 44 Prozent zu. Den größten Rückgang um 69 Prozent ermittelten die Statistiker in der Altmark in Sachsen-Anhalt: Dort gab es 2005 nur sieben Patentanmeldungen. Auch in Südwest-Sachsen und im Raum Halle/Saale sank die Zahl der Erfindungen.

Insgesamt stellten die Statistiker ein Gefälle vom Südwesten nach Nordosten fest. In Norddeutschland seien überwiegend Städte wie Hamburg, Berlin, Hannover und Braunschweig stark, sagte Schmiedl. Auch in Bayern konzentriert sich der Erfindungsreichtum auf die Ballungsgebiete rund um München, Nürnberg, Augsburg, Ingolstadt und Regensburg. Anders sieht es in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen aus. Dort sei die Zahl der Erfinder über weite Landesteile hinweg breit gestreut.

Wohnort des Erfinders entscheidend

"Wir haben andere Zahlen, als in den amtlichen Publikationen", sagte Schmiedl, der das 385 Seiten starke Zahlenwerk bearbeitet hat, das nach Bundesländern, Regionen und Landkreisen aufgeschlüsselt ist. Die amtliche Statistik berücksichtige nur den Ort der Anmeldung wie etwa den Firmensitz. Im Patentatlas werde dagegen der Wohnort des Erfinders ermittelt. Somit gebe der Atlas Einblicke in die wirtschaftlichen Stärken und Schwächen einer Region. Auch deutsche Erfindungen für Unternehmen mit Sitz im Ausland könnten so erfasst werden, sagte Schmiedl.

Am innovativsten sind die Deutschen dem Patentatlas zufolge in der Fahrzeugtechnik, wo der Raum Stuttgart vor München mit 1030 von 5332 Patentanmeldungen führend ist. Ebenfalls ganz vorne liegt die baden-württembergische Landeshauptstadt, in der Unternehmen wie DaimlerChrysler angesiedelt sind, im Bereich "Messen, Prüfen, Optik und Fotografie". München, wo Siemens seinen Sitz hat, führt dagegen in der Elektrotechnik. (tso/dpa)

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