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Vertrauensvorschuss für Löscher

© dpa

Peter Löscher: Neuer Siemens-Chef will Evolution statt Revolution

Am 1. Juli tritt der neue Vorstandschef von Siemens, Peter Löscher, seinen Posten an und löst Klaus Kleinfeld ab. Löscher will den Konzern weiterentwickeln, aber nicht revolutionieren.

Der neue Siemens-Chef Peter Löscher will nach seinem Amtsantritt bei dem krisengebeutelten Elektrokonzern behutsam vorgehen. Notwendig sei eine Evolution, keine Revolution, sagte Löscher. Notwendige Veränderungen werde er aber in die Wege leiten. "Ich freue mich sehr darauf, die Verantwortung in diesem großartigen Unternehmen zu übernehmen." In den ersten drei Monaten wolle er vor allem die Organisation und die Menschen kennenlernen. Seine erste große Dienstreise werde ihn in die Wachstumsmärkte Indien, China und Japan führen. Löscher tritt offiziell am 1. Juli die Nachfolge von Klaus Kleinfeld an. Er nahm am Montag aber bereits an einer Vorstandssitzung bei Deutschlands größtem Elektrokonzern teil.

Siemens wurde in den vergangenen Monaten von einer Schmiergeldaffäre erschüttert. Im Zuge des Skandals musste Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer seinen Platz räumen. Nach einer quälenden Führungsdebatte nahm auch Vorstandschef Kleinfeld seinen Hut. Löscher betonte, für ihn sei es eine Ehre, die Führung des Traditionskonzerns zu übernehmen. Siemens stehe vor großen Herausforderungen. Der Konzern sei dafür aber gut aufgestellt.

Schon kurz nach seinem Amtsantritt muss Löscher entscheiden, ob der Autozulieferer VDO wie geplant an die Börse gebracht oder doch komplett an einen Interessenten verkauft wird. Vor allem Conti hat Interesse an einer Übernahme angemeldet. Siemens treibt die Vorbereitungen für den Börsengang aber unbeeindruckt voran. Es zeichne sich ein großes Interesse bei den Investoren ab, sagte Finanzvorstand Joe Kaeser. Dabei gebe es auch Interessenten für größere Pakete. Eventuell werde der Konzern die VDO-Ergebnisse des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2006/07 (30. September) etwas früher als geplant bekanntgeben, um sie noch mit in den Börsenprospekt aufnehmen zu können. Kaeser hat bisher erklärt, es gebe kein konkurrenzfähiges Angebot zu einem Börsengang. (mit dpa)

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