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Wirtschaft: Pharmaindustrie: Bayer muss sich entscheiden

Endlich, schienen Börsianer zu rufen, als am Freitag Gerüchte um eine Übernahme und eine neue Konzernstrategie des Bayer-Konzerns hochschwappten. Allzu lange schon hatten sie auf ein deutliches Signal aus Leverkusen gewartet, doch bisher übte sich Konzernchef Manfred Schneider bei der Partnersuche in dezenter Zurückhaltung.

Endlich, schienen Börsianer zu rufen, als am Freitag Gerüchte um eine Übernahme und eine neue Konzernstrategie des Bayer-Konzerns hochschwappten. Allzu lange schon hatten sie auf ein deutliches Signal aus Leverkusen gewartet, doch bisher übte sich Konzernchef Manfred Schneider bei der Partnersuche in dezenter Zurückhaltung. Bayer gilt zwar als sehr gut positioniert, doch das Unternehmen ist zu klein, um im internationalen Markt mitspielen zu können. Den einstigen Spitzenplatz im Arzneigeschäft hat das Unternehmen längst abgegeben. Bayer, zu Beginn der achtziger Jahre noch die Nummer zwei der Weltrangliste, ist bis Anfang des Jahres auf Platz 14 abgerutscht und arg unter Druck geraten, seit der Pharmamarkt von einer Fusionswelle überrollt wird. Größe zählt. Unternehmen, die ganz vorn in der Weltliga mitspielen wollen, müssen jedes Jahr bis zu drei neue Medikamente auf den Markt bringen. Das ist teuer und nur mit einem großen Bruder zu bewältigen. Konzernchef Schneider hat bisher alle Angebote zurückgewiesen - Asta, Seneca, Monsanto, sie alle ließ er ziehen. Und hoffte weiter darauf, in den USA einen Partner zu finden, der ihn nicht erdrückt. Mit dem für das nächste Jahr angekündigten US-Börsengang wird der Konzern zwar einen Fuß auf den wichtigsten Markt setzen, aber er befreit ihn nicht von einer Entscheidung über die weitere Strategie. Die Geduld der Börsianer ist begrenzt.

Maren Peters

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