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Wirtschaft: Pharmakonzerne erwarten hohe Renditen

Die forschenden Arzneimittelhersteller rechnen auch im kommenden Jahr mit hohen Gewinnen und einer Umsatzrendite ( siehe Lexikon ) von zehn bis 20 Prozent. Den überwiegenden Teil mache das Auslandsgeschäft insbesondere in den USA aus, sagte Walter Wittig, der Statistik-Experte im Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), am Montag in Berlin.

Die forschenden Arzneimittelhersteller rechnen auch im kommenden Jahr mit hohen Gewinnen und einer Umsatzrendite ( siehe Lexikon ) von zehn bis 20 Prozent. Den überwiegenden Teil mache das Auslandsgeschäft insbesondere in den USA aus, sagte Walter Wittig, der Statistik-Experte im Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), am Montag in Berlin. In 2001 werde der Umsatz, der im Vorjahr bei knapp 60 Milliarden Mark gelegen hat, um etwa acht Prozent steigen. Die VfA-Mitglieder repräsentieren rund zwei Drittel des deutschen Pharmaumsatzes.

Die Verordnung neuer, teurer Arzneimittel wird wesentlich für die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen verantwortlich gemacht. Folge war die jüngste Beitragssatz-Erhöhung der gesetzlichen Krankenkassen. Den Versuch von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), die hohen Kosten durch einen generellen Preisabschlag auf Medikamente von vier Prozent zu senken und damit bis zu drei Milliarden Mark einzusparen, hatten die Pharmakonzerne durch die Zusage einer Einmalzahlung von 400 Millionen Mark abgewendet.

VFA-Geschäftsführerin Cornelia Yzer sagte, das Geld sei vorhanden und werde bis zum 31. Dezember auf ein Treuhandkonto überwiesen. Yzer warnte davor, Nutzen und Risiken von Arzneimitteln künftig stärker zu prüfen, wie das vor Kurzem Gesundheitsministerin Schmidt in einem Eckpunktepapier für eine große Gesundheitsreform gefordert hatte. "Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, eine Zusatzprüfung für Innovationen einzuführen, riskiert in letzter Konsequenz, dass Patienten länger auf benötigte Therapien warten oder sie im Zweifelsfall gar nicht erhalten", sagte Yzer. Bundesgesundheitsministerin Schmidt warf sie Konzeptionslosigkeit vor. Die Industrie brauche aber langfristige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Schon jetzt habe der Anteil von Unternehmen, die in den Forschungsstandort Deutschland investieren wollten, signifikant nachgelassen.

Laut einer VfA-Umfrage erwarten knapp 70 Prozent der 44 Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr "mindestens leicht wachsende Umsätze" in Deutschland. Fast die Hälfte der Pharma-Hersteller rechnet im kommenden Jahr mit fallenden Arzneimittelpreisen.

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