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Wirtschaft: Pharmazeutische Industrie: BASF schafft sich neue Spielräume

Die BASF wagt einen lang erwarteten Schritt und trennt sich vom Pharmahersteller Knoll. Das Unternehmen konzentriert sich jetzt ganz auf sein Kerngeschäft Chemie, Öl und Gas.

Die BASF wagt einen lang erwarteten Schritt und trennt sich vom Pharmahersteller Knoll. Das Unternehmen konzentriert sich jetzt ganz auf sein Kerngeschäft Chemie, Öl und Gas. Die Motive dafür sind überzeugend. Von den Analysten über Anleger bis hin zum Betriebsrat sind sich alle einig: Der Zeitpunkt ist optimal, ebenso wie der erzielte Preis. Der Ausbau der Kernbereiche ist mit den frischen Mitteln gesichert. Selbst für die Arbeitnehmer ist es eine gute Lösung, denn der Standort Ludwigshafen bleibt erhalten. Bei einem Weltmarktanteil von 0,7 Prozent und einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro wäre die Pharmasparte ohnehin in ihrer bisherigen Größe kaum konkurrenzfähig, da die Entwicklung neuer Medikamente viel Geld kostet.

Der Verkauf der Pharmasparte an die Amerikaner spült rund 15 Milliarden Mark in die Kasse der BASF. Einen besseren Preis hätte das Unternehmen kaum erzielen können. Jetzt kommt es darauf an, die frischen Mittel richtig einzusetzen. Es ist gut, dass BASF seine Verbindlichkeiten halbieren will. Das schafft finanziellen Spielraum. Daneben bleibt genügend Geld übrig für Unternehmenszukäufe. Die Stoßrichtung hat BASF-Chef Jürgen Strube bereits vorgegeben. Bevorzugtes Ziel wird die Erweiterung der Pflanzenschutzmittel-Produktion sein. Hier hatte BASF bereits im laufenden Jahr die Pflanzenschutz-Sparte Cynamid von American Home Products übernommen. Auch eine Reihe weiterer Unternehmen sind derzeit unterbewertet. Es gibt also gute Einstiegspreise. Strube hat durch den jetzigen Knoll-Verkauf ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt bewiesen und sich gerade rechtzeitig Mittel gesichert, um diese Chancen zu nutzen. Besser BASF nimmt im Pflanzenschutz eine führende Position ein, als mit seiner Pharma-Sparte weiter unter "ferner liefen" zu fallen.

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