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Foto: pa/dpa

© picture alliance / dpa

Wirtschaft: Pierer soll in Athen aussagen

Justiz wirft Ex-Manager Bestechung vor.

Athen - Lange hat sich die griechische Justiz Zeit gelassen mit den Ermittlungen im Siemens-Schmiergeldskandal. Dafür fährt sie jetzt umso schwereres Geschütz auf. Allerdings nicht gegen die griechischen Empfänger der mutmaßlichen Bestechungsgelder, sondern gegen deutsche Mitarbeiter des Konzerns. 13 ehemalige Siemens-Manager bekommen in Kürze eine Ladung aus Athen. Sie sollen als Beschuldigte aussagen.

Siemens wird vorgeworfen, in den Jahren 1998 bis 2004 mit Millionen-Schmiergeldern in Griechenland öffentliche Aufträge an Land gezogen zu haben. Unter den Geladenen sind auch der frühere Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer und Ex-Vorstand Volker Jung. Es geht um den Vorwurf der gemeinschaftlichen aktiven Bestechung in einem besonders schweren Fall und die Legalisierung von Einnahmen aus krimineller Tätigkeit, also Geldwäsche. Bei einem Schuldspruch droht den Angeklagten in Griechenland lebenslange Haft.

Ermittlungsrichterin Maria Nikolakea gibt den Beschuldigten zwei Monate Zeit, in Athen zu erscheinen. Leisten sie der Ladung keine Folge, will die griechische Justiz internationale Haftbefehle erlassen. Es ist zwar so gut wie ausgeschlossen, dass Deutschland die Beschuldigten an Griechenland ausliefert, da es sich um deutsche Staatsbürger handelt. Bei Reisen ins Ausland müssten von Pierer und die anderen Betroffenen jedoch in diesem Fall mit einer Festnahme und Auslieferung an Griechenland rechnen. Gegen Exvorstand Jung hat Griechenland bereits 2010 einen Haftbefehl erlassen. Er ist seitdem aus Sorge vor drohender Auslieferung nicht mehr ins Ausland gereist. öhl.

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