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Wirtschaft: Plan B für Schwarzgeld

Schweiz nimmt Steuerhinterzieher in die Pflicht.

Zürich/Berlin - Nach der Ablehnung des Steuerabkommens mit Deutschland im Bundesrat wälzen Schweizer Banken Pläne für den Fall B. Falls das Abkommen endgültig scheitert, wollen die Geldhäuser die deutschen Steuerhinterzieher in die Pflicht nehmen. Die müssen damit rechnen, von ihrer Schweizer Bank vor die Alternative gestellt zu werden, sich beim Finanzamt selbst anzuzeigen oder die Kündigung für Konten und Depots zu erhalten. „Es läuft ganz klar in diese Richtung“, sagte ein Banken-Insider am Montag. Die deutsche Bundesregierung will am Mittwoch darüber entscheiden, ob sie den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat anruft. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist dafür.

Die Schweizer hoffen noch, dass das Abkommen im Vermittlungsausschuss gerettet werden kann. „Es ist noch nicht zu Ende, wir müssen das Resultat des Vermittlungsausschusses abwarten“, sagte eine Sprecherin des Staatssekretariats für Internationale Finanzfragen in Bern. Aber auch wenn das Abkommen platzt, wollen Banken nicht mehr auf Schwarzgeld setzen. „Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung in Deutschland ist die Strategie der Zürcher Kantonalbank (ZKB), mittelfristig nur noch steuerkonforme Vermögen zu verwalten“, erklärte die drittgrößte Bank am Finanzplatz Zürich.

Selbstanzeigen deutscher Kunden wären der für Banken einfachste Weg. Vermögen wären legal und könnten bei der Bank bleiben. „UBS wird ihre Kunden weiterhin bei der steuerlichen Regularisierung ihrer Vermögen unterstützen“, erklärte die größte Schweizer Bank. Man stehe hinter dem Ziel des Finanzplatzes, nur versteuerte Gelder zu verwalten. rtr

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