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Post: Supermarkt statt Postamt

Die Deutsche Post plant, 4000 neue Verkaufsstellen zu eröffnen und 2000 weitere Briefkästen aufzustellen. Das kündigte Jürgen Gerdes, Vorstand der Deutschen Post, am Donnerstagabend in Berlin an. Die Packstationen sollen um 150 aufgestockt werden. Die Post will so noch besser erreichbar sein.

Berlin - Zurzeit gibt es in Deutschland etwa 17 000 Verkaufsstellen, die 4000 zusätzlichen entstehen zum Beispiel in Supermärkten und bieten weniger Produkte an als die Filialen. Der großen Mehrheit reiche das aus, sagte Gerdes. „Für die Kunden zählt die Nähe mehr als das große Angebot.“ Auch die handelsüblichen Öffnungszeiten seien ein Plus. Die Post will jetzt nach Bedarf der Kunden die Standorte wählen und auf Geschäftsinhaber zugehen. Möglicherweise folgen im nächsten Jahr weitere Verkaufsstellen, so Gerdes.

Die selbst betriebenen Filialen sind für die Post teuer und werden deshalb bis 2011 ausgelagert. Inzwischen gibt es nur noch 400 solcher herkömmlichen Postfilialen. Im Brief- und Paketgeschäft kämpft die Post seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Es werden weniger Briefe und dafür mehr E-Mails geschrieben, auch der Wettbewerb macht sich bemerkbar. 2009 hatte das Brief- und Paketgeschäft rund 1,4 Milliarden Euro vor Steuern erzielt, das entspricht einem Rückgang von 14 Prozent. „Wir haben in diesem Jahr weniger verloren als im Jahr zuvor“, sagte Gerdes. Angesicht der Wirtschaftskrise sei es ein ordentliches Ergebnis.

Für 2010 plant die Post im Brief- und Paketgeschäft ein Ergebnis von rund einer Milliarde Euro vor Steuern zu erreichen. Dabei setzt die Post auch auf neue Produkte, wie den Brief im Internet, der voraussichtlich ab Juli kommt. Damit sollen Absender und Empfänger eindeutig identifiziert werden können. Außerdem will die Post weiter sparen, sie überlegt, wie früher auch schon, im Sommerloch die Touren anzupassen und zeitweise die Zahl der Briefzentren zu reduzieren. „Wir werden es aber nicht auf dem Rücken der Kunden austragen, es wird kein Leistungsunterschied bemerkbar sein“, betont Gerdes. Bei den Beschäftigten seien keine Einschnitte geplant, die Zahl gehe aber leicht zurück, zum Beispiel dadurch, dass Mitarbeiter in Rente gehen. In Berlin arbeiten zurzeit zirka 6500 bei der Deutschen Post und DHL. sma

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